Dauergräser und jahreszeitgemäße Bepflanzung

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Am BUGA-Standort Premnitz entsteht ein völlig neuer Grünzug, der das Stadtzentrum mit dem Havelufer verbindet. Die übergreifenden Themen sind perennierende und annuelle Gräser in Kombination mit Zwiebelpflanzen, Frühjahrs- und Sommerflor, gemischte Staudenflächen am Gehölzsaum, im lichten Schatten und in der Sonne.

Die Stadt Premnitz, zwischen Brandenburg an der Havel im Süden und Rathenow im Norden gelegen, ist einer der fünf dezentralen BUGA-Standorte in diesem Jahr. Hier wird ein Grünzug geschaffen, der das Stadtzentrum mit der Havelpromenade verbindet. Eine Ergänzung der Grünstrukturen, die im Norden mit dem Park der ehemaligen Direktorenvilla beginnen und an der Uferpromenade entlang der Havel enden.

Der Grünzug hat drei völlig unterschiedliche Abschnitte in seiner Ausprägung und Wirkung, die jedoch jeweils von spannenden pflanzlichen Elementen geprägt werden.

Die übergreifenden Themen sind perennierende und annuelle Gräser in Kombination mit Zwiebelpflanzen, Frühjahrs- und Sommerflor, gemischte Staudenflächen am Gehölzsaum, im lichten Schatten und in der Sonne. Den Auftakt bildet eine neu gestaltete Platzfläche im Zentrum vorhandener Wohnbebauung. Die Pflanzbeete sind ebenso wie Teile des Plattenbelags als Fünfeckmodule ausgeführt. Sie bilden die sogenannten Tagesgärten. Eine Vielzahl dieser Module wird mit völlig verschiedener Belegung in unterschiedlicher Anzahl aneinandergefügt.

Meine Aufgabe in diesem Geländeabschnitt ist es, die Module wie folgt zu bespielen:

  • perennierende Gräser, ergänzt von Eremurus, Allium und Tulpen
  • perennierende Gräser in Kombination mit annuellen (Sommer-)Gräsern, und daraus resultierendem Frühjahrsflor aus überwiegend Tulpenzwiebeln und Viola,
  • annuelle Frühjahrs- und Sommerblüher in Orange-, Orange-Gelb, Orange-Rot und Orange-Violett-Tönen

Die Module mit dauerhaften Gräsern sind in klare Flächen eingeteilt, um die Unterschiede der einzelnen Gattungen besonders herauszuarbeiten. Die begrenzende Zaunanlage ist beidseitig von Calamagrostis, Miscanthus, und eine Reihe weiterer Gattungen eingebunden, ebenfalls ergänzt mit Zwiebelpflanzen.

Module, die entlang der straßenbegleitenden Baumreihe angeordnet sind, zeigen schwerpunktmäßig Carex, die Gattung, die 2015 zur Staude des Jahres gekürt wurde.

Vorbei an Wohnbebauung und dem Premnitzer Rathaus erreicht man eine neu entstandene Grünfläche, genannt "Bunte Mitte".

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In dieser ellyptisch angelegten Platzfläche finden sich langgestreckte rechteckige Beete, strahlenförmig angeordnet, mit annuellem Frühjahrs- und Sommerflor. Das Spiel mit den Farben beginnt. In der Regel hat jedes Beet ein oder zwei Grundfarben, ergänzt und aufgepeppt mit Komplementärfarben, insbesondere durch die Zwiebelpflanzen. Insgesamt wird das Farbthema in sehr kräftigen Tönen umgesetzt.

Mit der unterschiedlichen Dichte der Zwiebelpflanzen wird auf diesen Beeten besonders variiert. Sie reicht von einzelnen Gruppen, die sich wie ein bunter Blumenstrauß hervorheben bis zur flächigen Verwendung. Etwas mehr als 3000 Zwiebeln wurden allein hier im Herbst gelegt.

Von den ausstellenden Betrieben, die sich am gärtnerischen Wettbewerb beteiligen, werden bewährte und neue Sorten von Viola, Erysimum, Bellis, Hesperis, Anemone, Ranunculus und Myosotis gezeigt. Erfreulicherweise sind auch die Grünoasen zwischen den Wohnblocks in die Ausstellungsflächen mit eingebunden. Lange Gräserbeete und zwei verschiedenen Staudenmodule werden langfristig an die Gartenschau erinnern.

Verlässt man nun die "Bunte Mitte", vorbei an den Wohnblocks auf der linken Seite, öffnet sich der äußerst romantische Blick auf die Havel und es beginnt der erste Abschnitt der neugestalteten Uferpromenade. Die Fünfeckmodule setzen sich auch hier fort, Annuelle und Staudenmodule wechseln sich dabei ab.

Die Pflanzen werden sehr unterschiedlich in Szene gesetzt. Bei den Annuellen herrscht die gemischte Pflanzweise vor, die Stauden sind meist flächig und in Reihen angeordnet. Die kleinen Flächeneinheiten der Module (knapp 14 m2)) bieten keine Möglichkeit, großflächige Staudenverwendung zu zeigen.

Umso mehr jedoch kann der staudeninteressierte Besucher Anregungen für seinen eigenen Garten mit nach Hause nehmen. Entlang des Waldsaums haben Gehölzrandstauden in Gelb-Creme Tönen den Vorrang, immer wieder ergänzt mit zarten Rosé und Blautönen.

Anemonen, Euphorbia-, Heuchera-, Hosta-, Epimedium-Sorten und Andere, begleitet von einer Reihe Gräser ergeben in Kombination mit Zwiebelpflanzen ein ganzjährig attraktives Erscheinungsbild. Immer wieder neue Farbtupfer betonen den Vegetationsverlauf.

Die Module auf der anderen Promenadenseite sind farbintensiver angelegt, aber ebenfalls in pastelligen Tönen gehalten, von Rosé über Lila zu Rot- und Blautönen. Sondermodule im Bereich der Uferpromenade sind die Lavendelfelder in der Nähe der Boule-Fläche. Aktuelle Sorten der Lavendelzüchtung, ergänzt von Gaura, Echinacea und Iris Sorten werden hier vorgestellt.

Dipl.-Ing. (FH) Hanne Roth
Autorin

Landschaftsarchitektin/ Pflanzplanerin

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