Der Klimawandel kommt viel zu schnell für viele Pflanzen

Eine wissenschaftliche Studie hat gezeigt, dass sich die Temperaturen schneller ändern als viele Pflanzenarten sich anpassen können. Am Beispiel der Süßgräser (Poaceae) untersuchten Forscher die Plastizität im Wechselspiel mit geltenden Klimamodellen. Diese Gräser sind für die Menschheit enorm wichtig. Zum einen gehören Grasländer zu den weltweit wichtigsten Biomen, zum anderen gehören viele der grundlegenden Nahrungspflanzen zu den Süßgräsern.

Um herauszufinden, wie die verschiedenen Grasarten in der Lage sind, sich an ein veränderndes Klima anzupassen, untersuchten die Wissenschaftler die Entwicklung von 236 verschiedenen Grasarten aus 95 Gattungen. Sie berechneten die jeweiligen klimatischen Verhältnisse der Vorfahren der verschiedenen Gräser. Dann ermittelten sie die klimatischen Bedingungen, denen die Vorfahren und die jetzt existierenden Gräser ausgesetzt sind bzw. waren. Aus den Differenzen ergaben sich die Verschiebungen, die innerhalb der ökologischen Nische des jeweiligen Grases stattgefunden hatten. Diese Werte verglichen sie mit drei unterschiedlichen Klimasimulationen der nächsten 53 Jahre (bis 2070). Während die Gräser im Schnitt eine Million Jahre brauchten, um sich an Temperaturveränderungen von einem bis 8° anzupassen, wird sich die Temperatur innerhalb der nächsten 53 Jahre um etwa 0,02° pro Jahr verändern, bzw. um 2° pro Jahrhundert. Damit wäre der Klimawandel etwa 3000 bis 20000-mal schneller als die Gräser sich anpassen könnten, im Schnitt etwa 5000-mal.

Damit blieben den Gräsern und anderen Pflanzenarten letztlich nur drei Möglichkeiten, um mit der Veränderung umzugehen: Entweder sie wandern in höhere Lagen oder weiter nach Norden, um ihre ursprüngliche Nische zu behalten, sie verlagern ihre Nische, um die neuen Bedingungen zu umfassen oder sie sterben langfristig aus. Auch wenn die Forscher betonen, dass ihre Ergebnisse nicht hundertprozentig korrekt vorhersagen können, was wirklich passieren wird - möglicherweise schaffen es einige Arten doch, sich rechtzeitig anzupassen - sind die Ergebnisse höchst besorgniserregend für die Zukunft der Grasländer. cm/Pflanzenforschung.de

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