Ausgegraben

"Der Mörder ist immer der Gärtner"...

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... sang Reinhard Mey 1971. Nicht wenige meinen seither, dass der Berufsstand immer für einen Witz gut sei. Doch nach 49 Jahren ist die beliebte Behauptung widerlegt. Von 481.062 im vergangenen Jahr angezeigten Straftaten in der deutschen Hauptstadt, fand nur eine am Gartenzaun statt. Der Löwenanteil der Straftaten verteilte sich auf Wohn- und Geschäftshäuser, Straßen und Öffentlichen Nahverkehr. Auch die Schwere der Delikte an den wichtigsten Wirkstätten der Gärtner scheint eher gering. Schlagzeilen wie „Frau findet menschliche Überreste im Garten“ oder „Entführtes Mädchen 18 Jahre im Garten versteckt“ stammen aus Übersee. Bei uns geht es eher um Bagatellen: Da werden Zäune beschädigt oder Gartenzwerge geklaut. Und kürzlich fiel ein 88-Jähriger in Gelsenkirchen mit Cannabispflanzen am Zaun auf.

Der mörderische Gärtner gehört also ins Reich der Fantasie. Was aber ist mit seinem Arbeitskollegen mit Strohhut, grüner Schürze und Spaten, der am helllichten Tag in seiner Schubkarre Siesta hält. Wer bei Google oder Fotolia nach Gärtnerbildern sucht, bekommt ihn ständig zu sehen. Ein millionenschwerer Gartenversand vom Niederrhein hatte ihn sogar zu seinem Markenzeichen gemacht. 2017 meldete er Insolvenz an. Meine Hoffnung: Vielleicht wird auch dieser absurde Pappkamerad demnächst aus dem Verkehr gezogen.

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 Christian Münter
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