Auftragsstornierungen nehmen zu

Deutsche Bauwirtschaft meldet Orderrückgang von 4,1 Prozent

Baustellen
Am schlechtesten entwickelte sich im Juli der Öffentliche Bau. Die Auftragsvergabde der Gebietskörperschaften lag im Juli bei -10,4 Prozent. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
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Im Wohnungsbau sank der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 8,9 Prozent unter das Vorjahresniveau. Gut sieht es noch beim Mehrfamilienhausbau aus. Foto: KfW-Bildarchiv/Thomas Klewar

Die Bauwirtschaft ist ausgesprochen verhalten in das zweite Halbjahr gestartet, die schwache Baukonjunktur im Juni hat sich auch im Juli fortgesetzt: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, sank der baugewerbliche Umsatz der Betriebe im Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten im Juli gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um nominal 1,9 Prozent. Aufgrund des starken ersten Halbjahres ergibt sich für den gesamten Zeitraum von Januar bis Juli immer noch ein Plus von 9,7 Prozent. Doch der Auftragseingang war im Juli bereits im Minus: Die Baubetriebe meldeten einen Rückgang von nominal 4,1 Prozent (real: - 5,3 %). Insgesamt lag die Ordertätigkeit in den ersten sieben Monaten nur noch um 1,7 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (real: + 0,4 %).

Die insgesamt schwache Entwicklung im Juli war zwar, genau wie im Vormonat, zu einem großen Teil auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen, der Rückgang war somit als zyklische Reaktion zu erwarten. Allerdings mehren sich die Zeichen zunehmender Unsicherheit, welche sich nicht nur in den konjunkturellen Stimmungsumfragen, sondern auch in Auftragsstornierungen widerspiegeln.

Laut einer Sonderumfrage für die Bauindustrie, welche im Rahmen des ifo Konjunkturtest durchgeführt wird, gaben 12 Prozent der befragten Bauunternehmen Mitte September an, dass sie in den vergangenen sechs Monaten von Auftragsstornierungen betroffen waren, im April waren dies lediglich 9 Prozent.

Am schlechtesten: Der öffentliche Bau

Am schlechtesten entwickelte sich im Juli der Öffentliche Bau, für den sowohl ein Order- als auch ein Umsatzminus ausgewiesen wurden. Die Baubetriebe meldeten einen Umsatzrückgang von 5,2 Prozent, für die ersten sieben Monate wurde aber immer noch ein Plus von 10,3 Prozent erreicht. Dieses könnte im Laufe des Jahres allerdings weiter schrumpfen, da durch die anhaltende Zurückhaltung der Gebietskörperschaften bei der Auftragsvergabe (Juli: - 10,4 %) der Auftragseingang mittlerweile ins Minus gerutscht ist (Jan.-Jul.: - 1,5 %). Auch die Neubaugenehmigungen im Öffentlichen Hochbau (veranschlagte Baukosten) entwickelten sich ungünstig: Sie lagen in den ersten sieben Monaten um 27,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Deutlich besser steht der Wirtschaftsbau da, der sich im Juli noch nicht von der allgemeinen Unsicherheit hat anstecken lassen: Der Umsatz ging zwar leicht zurück (Juli: - 0,9 %, Jan.-Jul.: + 7,9 %), die Betriebe meldeten aber weiter steigende Auftragseingänge (Jul.: + 4,9 %, Jan.-Jul.: + 2,9 %). Einen leichten Wermutstropfen verursacht allerdings die Entwicklung der Neubaugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten), die den zweiten Monat in Folge rückläufig waren (Jul.: - 10,6 %). Für den gesamten Zeitraum Januar bis Juli wurde aber immer noch ein Plus von 4,6 Prozent ausgewiesen. Insbesondere die Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden hat angezogen (+ 20,8 %).

Mehrfamilienhäuser stützen Wohnungsbau

Widersprüchliche Signale kamen im Juli hingegen vom Wohnungsbau: Während der Umsatz um 2,3 Prozent zugelegt hat (Jan.-Jul.: + 12,8 %), sank der Auftragseingang um 8,9 Prozent unter das Vorjahresniveau (Jan.-Jul.: + 5,7 %). Auch die Baugenehmigungen waren rückläufig (Anzahl Wohnungen: - 4,6 %). Aufgrund der guten Entwicklung in den Vormonaten sind die Genehmigungen in den ersten sieben Monaten aber noch deutlich im Plus (+ 6,9 %). Gestützt wird diese Entwicklung allerdings ausschließlich vom Mehrfamilienhausbau, wo die Neubaugenehmigungen um 11,2 Prozent gestiegen sind, die Genehmigungen von neuen Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern gingen hingegen um 2 Prozent zurück. cm/HDB

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