BGL legt erstmals "Grün-Atlas Deutschland" vor

Deutsche wollen, dass am Stadtgrün nicht länger gespart wird

Studien zum Grün
Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen wünscht, dass Grün von Einsparungen in kommunalen Haushalten ausgenommen wird. Grafik: Forsa
Studien zum Grün
Die Deutschen schätzen ihr Stadtgrün. Mit der Anzahl und der Erreichbarkeit der Anlagen sind sie laut "Grün-Atlas" zu 82 Prozent zufrieden. Foto: Moritz Lösch/Neue Landschaft

Die überwältigende Mehrheit der Deutschen wünscht, dass Grünanlagen nicht von Einsparungen in kommunalen Haushalten betroffen sein sollen. Das geht aus der ersten deutschlandweiten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zur Zufriedenheit mit dem Grünflächenangebot in zwölf deutschen Großstädten hervor. Auftraggeber des "Grün-Atlas Deutschland" ist der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).

Über Dreiviertel gegen Sparen am Grün

Vier von fünf Befragten sprechen sich im Schnitt gegen mögliche Einsparungen im Haushalt bei öffentlichem Grün aus. Vor allem die Bewohner in Dresden (85 %), Nürnberg (84 %), Düsseldorf (82 %), Berlin (81 %) und Hamburg (80 %) lehnen Einsparungen bei Parks und Grünanlagen ab. Auch in allen anderen befragten Städten spricht sich eine deutliche Mehrheit von 76 bis 79 Prozent gegen ein Sparen am Grün aus.

Auf einer Pressekonferenz in Berlin forderte BGL-Präsident August Forster, die Planung, Ausführung und die Pflege urbaner Grünflächen als Grundanliegen der Daseinsfürsorge anzuerkennen und mit anderen öffentlichen Belangen wie leistungsfähigen Verkehrssystemen, moderner Telekommunikations- und Energieinfrastruktur oder guten Bildungs- und Sozialeinrichtungen gleichzusetzen. "Die Verantwortlichen in den Städten und Kommunen müssen erkennen, dass es sich lohnt in urbanes Grün zu investieren", so der Verbandspolitiker. Hochwertiges Grün in den Städten und Gemeinden habe vielfältige positive Wirkungen auf das Klima, die Gesundheit und die Lebensqualität.

Parks und Anlagen hoch im Kurs

Die Deutschen schätzen ihr Stadtgrün. Mit der Anzahl und der Erreichbarkeit der Anlagen sind sie laut "Grün-Atlas" zu 82 Prozent zufrieden. Vom Grünangebot am meisten überzeugt, ist mit 91 Prozent Hannover, gefolgt von Dresden mit 89 Prozent. Viele Menschen haben jedoch beobachtet, dass sich die Situation in Parks und Grünanlagen verschlechtert hat. Jeweils 30 Prozent der Bremer und der Stuttgarter sowie 29 Prozent der Berliner, 28 Prozent der Dortmunder und 24 Prozent der Hamburger haben diesen Eindruck.

Die Qualität und der Pflegezustand von Parks und Grünanlagen lassen in den Augen der Befragten zu wünschen übrig: 81 Prozent stufen diesen Aspekt als wichtig ein, aber nur 68 Prozent zeigen sich zufrieden. In Berlin ist nicht einmal jeder Zweite (42 %) mit dem Pflegezustand der Parks und Grünflächen einverstanden, dabei ist dieser Aspekt 84 Prozent der dort Befragten wichtig.

Defizite bei der Sicherheit

Defizite gibt es auch bei der Sicherheit: 85 Prozent der Befragten wünschen sich, dass man sich in Parks und Grünanlagen stets sicher fühlt. Nicht einmal die Hälfte der Befragten (47 %) sieht diesen Anspruch jedoch eingelöst. Am größten wird die Sicherheitslücke in Berlin empfunden. 84 Prozent der Bewohner ist dieser Aspekt wichtig, aber nicht einmal jeder Dritte (32 %) fühlt sich in den Grünanlagen sicher. Selbst in München (63 %), Stuttgart (56 %) und Dresden (52 %), in denen sich die Bewohner vergleichsweise sicherer fühlen, überzeugen die Werte kaum.

82 Prozent der Befragten halten ausreichende Sitzgelegenheiten und Bänke für wichtig. Wieder einmal geht dabei in Berlin die Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit besonders stark auseinander. 83 Prozent der Einwohner wünschen Sitzmöglichkeiten, doch nur 48 Prozent sind damit zufrieden.

Lücken beim Spielplatz-Angebot

Lücken stellt die Umfrage im "Grün-Atlas Deutschland" außerdem für das Angebot an Spielflächen und -möglichkeiten für Kinder fest: Durchschnittlich 81 Prozent der Befragten gaben an, dass dieser Aspekt für sie wichtig sei, aber nur 61 Prozent signalisieren Zufriedenheit. Die größten Abweichungen gibt es in Berlin (86 % zu 48 %) und Dortmund (80 % zu 52 %).

Von August bis Oktober dieses Jahres hatte Forsa 6037 Personen in zwölf deutschen Großstädten zu ihrer Zufriedenheit mit dem Angebot an und in Parks sowie Grünflächen befragt. Die Umfrage fußt auf einer Forsa-Umfrage in zehn europäischen Großstädten, dem "Urban Green Ranking", im Auftrage der European Landscape Contractors Association (ELCA) im März und Mai vergangenen Jahres. Nach Sparen am Grün war damals allerdings noch nicht gefragt worden. brs/cm

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