Riesenbärenklau, Staudenknöterich & Co.

Die Bekämpfung invasiver Arten kann nur gemeinsam gelingen

"Invasive Arten" aus dem Tierreich wie der Asiatische Laubholzbockkäfer oder der Buchsbaumzünsler, aber auch Pflanzen wie Riesenbärenklau oder Staudenknöterich halten in den letzten Jahren, begünstigt durch den Klimawandel und die weltweiten Handelsbeziehungen Einzug in unsere Klimaregionen. Die Fachveranstaltung, die das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Baden-Württemberg ausgerichtet hat, informierte über die Risiken und den Umgang mit invasiven Arten.

Druck auf Ökosysteme ist hoch

"Der Umgang mit invasiven Tier- und Pflanzenarten ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, und der Druck auf unsere Ökosysteme ist hoch", sagte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk. "Baden-Württemberg ist insbesondere durch seine geographische Lage und klimatischen Verhältnisse für die Ansiedlung solcher ungebetenen Gäste prädestiniert. Durch gezielte und vielfältige Maßnahmen sollen invasive Arten frühzeitig erkannt und die Ansiedlung bestmöglich verhindert werden", sagte der Minister.

Mit Blick auf die Zukunft hob Albrecht Bühler, Vorstand Ausbildung im VGL Baden-Württemberg, hervor, dass es eine gemeinsame Herausforderung für die ganze grüne Branche sei, die Ausbreitung invasiver Arten einzudämmen. Dies betreffe die Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus, die ihre Mitarbeiter zu diesem Thema fortbilden müssten, ebenso wie die Grünverantwortlichen in Städten und Gemeinden.

Meist keine natürlichen Feinde

Die Veranstaltung in Bad Herrenalb zum Thema "Invasive Arten" machte deutlich, dass die Bekämpfung nur als gemeinsame Aufgabe gelingen kann. Sowohl im öffentlichen Grün wie in privaten Gärten, aber auch in der freien Landschaft gilt es, die invasiven Pflanzen- und Tierarten frühzeitig zu erkennen, um geeignete Maßnahmen einzuleiten. Problematisch ist, dass die invasiven Arten in unseren Breiten zumeist keine natürlichen Feinde haben. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass sie sich unkontrolliert ausbreiten und Schaden anrichten. Sie treten mit einheimischen Arten in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen und verdrängen diese. Als Baumschädlinge können sie aber auch erhebliche ökonomische Schäden am Baumbestand anrichten - viele Gartenbesitzer und die Eigentümer historische Gärten haben beispielsweise in den letzten Jahren massive Schäden durch den Buchsbaumzünsler erfahren. Manche invasive Pflanzen wiederum können auch direkt gesundheitliche Probleme verursachen, das bekannteste Beispiel ist sicherlich der Verbrennungen verursachende Saft des Riesen-Bärenklau (Herakleum).

Die biologische Vielfalt unserer Gärten ist das Ergebnis einer jahrhundertelangen gärtnerischen Einflussnahme. Immer wieder wurden neue Pflanzenarten eingeführt und haben sich in Mitteleuropa und Deutschland etabliert. Infolge des weltweiten Warenaustausches und begünstigt durch die Klimaveränderungen, hat sich der Druck auf die Ökosysteme jedoch erheblich verschärft. Entscheidend ist es, die Entwicklung der biologischen Vielfalt fachlich kompetent zu moderieren beziehungsweise mit den angemessenen Maßnahmen zu kontrollieren. Deshalb hat die EU-Kommission im Herbst 2016 erstmals 37 zu bekämpfende Tier- und Pflanzenarten benannt, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. Diese gilt es im Wortsinn gut im Auge zu behalten.

Anzahl Invasiver wird weiter zunehmen

Fachleute erwarten für die Zukunft eine weitere Zunahme an invasiven Arten, die versuchen werden, sich in unserer Klimazone zu etablieren. Hieraus folgt die Notwendigkeit regelmäßiger Weiterbildung und ständiger Aktualisierung der entsprechenden Listen invasiver Arten. Als sehr fruchtbar wurde der Erfahrungsaustausch innerhalb der grünen Branche erlebt.

"Durch Veranstaltungen wie diese können Gärtner aus Städten und Gemeinden sowie aus Baumschulen und dem Garten- und Landschaftsbau voneinander profitieren und erkennen, an welchen Stellen sich neue Kooperationen ergeben, um die Herausforderungen zu meistern" so Albrecht Bühler vom VGL Baden-Württemberg.

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