Duales Studium: Hochschulen und Betriebe kooperieren zu wenig

Duales Studium Ausbildung und Beruf
Eine inhaltliche Kooperation könnten die Qualität von Lehre und Praxis weiter erhöhen, meinen Unternehmen, bei denen dual Studierende arbeiten. Foto: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Rund 55 Prozent der Unternehmen, die sich als Kooperationsbetriebe an dualen Studiengängen beteiligen, wünschen sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Hochschulen. Durch eine intensivere, auch inhaltliche Kooperation könnten das Verständnis der beiden Lernorte Betrieb und Hochschule sowie die Qualität von Lehre und Praxis weiter erhöht werden. Das ergab eine Online-Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter 280 Kooperationsbetrieben dualer Studiengänge an (Fach-)Hochschulen, die in der vom BIBB betriebenen Datenbank "AusbildungPlus" erfasst sind.

Ein Drittel der Betriebe will mehr Dual

Rund ein Drittel der befragten Unternehmen (35 %) plant, in den nächsten fünf Jahren das Angebot an dualen Studienplätzen weiter zu erhöhen. Mehr als die Hälfte (52 %) will das Ausbildungsangebot auf dem jetzigen Niveau weiterführen.

Duale Studiengänge - also die Verbindung einer gleichzeitigen beruflichen Ausbildung im Betrieb und einer akademischen Ausbildung an einer (Fach-)Hochschule - sind bei allen Beteiligten vor allem wegen ihrer Praxisnähe sehr beliebt und ein wichtiges Instrument zur Fachkräfterekrutierung. So steigt die Anzahl der dualen Studiengänge sowie der dual Studierenden seit Jahren stetig an, die Abbrecherquoten sind gering, die Übernahmequoten hoch.

Trotz der positiven Rahmenbedingungen sind duale Studiengänge nach BIBB-Analyse aber noch weit davon entfernt, inhaltlich und curricular ein Ganzes zu bilden. So stimmen 91 Prozent der befragten Betriebe der Aussage zu, dass der Betrieb allein für die Berufsausbildung oder die berufspraktische Tätigkeit der Studierenden verantwortlich ist. Die Aussage, dass die Hochschulen allein für die hochschulischen Lerninhalte zuständig seien, bejahen immerhin 79 Prozent der befragten Betriebe.

Die Last liegt bei den Studierenden

Beide Lernorte, so das Fazit der BIBB-Studie, agieren größtenteils noch immer autonom und über organisatorische Fragen hinaus gibt es wenig Kontakt und Austausch zwischen Betrieb und Hochschule. Damit lastet der Transfer zwischen den Lernorten - und damit auch ein Großteil der Verantwortung für den Erfolg dualer Studienmodelle - auf den Schultern der Studierenden. Dieser Aussage stimmen rund 60 Prozent der befragten Betriebe zu.

Wenn, so die BIBB-Analyse, duale Studiengänge künftig auch andere Zielgruppen als die leistungsstärksten und motiviertesten Abiturienten und Abiturientinnen ansprechen sollen, müsse sich dies ändern. Erforderlich sei eine bessere Verknüpfung von Berufsausbildung und/oder berufspraktischer Phasen bereits auf curricularer Ebene mit den hochschulischen Lerninhalten. Sowohl die berufliche als auch die hochschulische Bildung würden von einer verbesserten Integration und einem besseren Transfer der Lerninhalte sowie einer wechselseitigen Anerkennung der erbrachten Lernleistungen profitieren.

BIBB

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