Wasserkrise in den USA und in Europa

Dürre-Notstand: Kalifornien hebt auf, Schweden führt ein

Klimawandel
Kaliforniens Wasserspeicher, hier das Uvas Reservoir in Santa Clara County in fast ausgetrocknetem Zustand, sind wieder gut gefüllt. Foto: Don DeBold, CC BY 2.0

Der Klimawandel ist unerbittlich: Während Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown den Dürre-Notstand im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat offiziell aufheben konnte, musste er im Süden Schwedens auf mehrere Gebiete ausgeweitet werden. Im vergangenen Winter war in der amerikanischen Sierra Nevada überdurchschnittlich viel Schnee gefallen. Die kalifornischen Wasserspeicher sind nun wieder aufgefüllt. Notstandsmaßnahmen gelten inzwischen nur noch in vier Landkreisen.

Die nächste Dürre lauert um die Ecke

Die Dürre hatte Kalifornien seit 2012 fest im Griff. Es waren die vier niederschlagsärmsten Jahre seit es meteorologische Aufzeichnungen gibt. Städte und Gemeinden mussten ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent reduzieren. Die landwirtschaftliche Produktion sank drastisch. Es starben rund 100 Millionen Bäume. "Der Dürre-Notstand ist vorüber, doch die nächste Dürre könnte bereits um die Ecke auf uns lauern", betonte der Gouverneur. Wassersparen müsse deshalb auch künftig zum Lebensstil der Kalifornier gehören.

Verschiedene Maßnahmen zur Rationierung von Trinkwasser bleiben im ganzen Bundesstaat erhalten. So ist es verboten, den Rasen zu sprengen, wenn innerhalb von 48 Stunden ein kräftiger Regenguss bevorsteht. Rasen auf den Mittelstreifen von Straßen darf grundsätzlich nicht bewässert werden. Auch das Befeuchten von Bürgersteigen an heißen Tagen gilt als Vergeudung und ist untersagt. Die städtischen Wasserwerke müssen ihren Wasserverbrauch auch künftig regelmäßig an die Staatsregierung in Sacramento melden.

Schweden rationiert seit 1. April

In Schweden hat sich die Trockenheit seit anderthalb Jahren verschärft. Seit Beginn der Messungen in den 60er Jahren wurden vor allem im Südosten des Landes noch nie so niedrige Grundwasserpegel gemessen wie jetzt. Dazu beigetragen hat ein schneearmer Winter und kaum Regen in diesem Frühjahr. In Örebro, einer Großstadt 200 km westlich von Stockholm, sowie auf der Ostseeinsel Gotland herrscht seit dem 1. April ein striktes Bewässerungsverbot. In den Provinzen Småland, Svealand und Norrland sowie auf der Insel Öland sind die Kommunalregierungen dem Beispiel gefolgt.

Bewässerung nur mit der Gießkanne

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Verboten ist es, Rasenflächen und Beete in Parks und Gärten mit Schläuchen und Sprengern zu bewässern. Erlaubt ist allein die Verwendung von Gießkannen. Das Wasser in Pools, die größer als 3 m³ sind, darf weder ausgetauscht noch nachgefüllt werden. Neben dem Bewässerungsverbot wurde vielfach auch der Wasserdruck in den Leitungen halbiert.

Die Maßnahmen gegen die Wasserkrise variieren in Schweden ortsgebunden. Im Norden des Landes ist von einer Wasserkrise nichts zu spüren. Die westliche Provinz Hallands län dagegen hat ein vorsorgliches Bewässerungsverbot erlassen. Auf Öland ist es für eine Vorsorge inzwischen zu spät: Dort sind zahllose Privatbrunnen bereits versiegt. Eine von der Regierung eingesetzte Krisengruppe hat große Trinkwassertanks auf das Eiland transportieren lassen. Um den Wasserbedarf auf der Insel zu decken, muss der Staat alle zwei Monate rund 54.000 Kronen (etwa 5400 Euro) zur Verfügung stellen.

Gotland will so schnell wie möglich eine Meerwasserentsalzungsanlage bauen: Bis dahin hat ein Gericht die Kommune ermächtigt, den Wasserspiegel des größten Süßwassersees auf der Insel, des Tingstädeträsk, abzusenken, falls der Bedarf der Bevölkerung nicht anders gedeckt werden kann. cm/hb

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