Pflanzenverwendung - New German Gardening

Dufte Agastache!

von:
New German Gardening Gartengestaltung
Grazile Blütenstände von Agastache Hyb \'Linda\'´ kombiniert mit Gaillardia und Penstemon in der Staudengärtnerei Hofmann & Molz in Rödelsee. Foto: Ulrike Battmer

Dieses wunderbar duftende Nesselgewächs (Lamiaceae) ist die perfekte Ergänzung für trockene, sonnige Freiflächen. Auf ihren kantigen, kräftigen Blütenstielen tragen sie mehr oder weniger kompakte ährenförmige Blütenstände, die aus vielen Einzelblüten zusammengesetzt sind. An ihren stabilen Stängeln sind die kreuzgegenständig gezähnten Blätter angeordnet. Ohne ihre Blüte erinnern sie ein wenig an Brennnesseln - aber keine Angst vor Berührung, sie brennen keinesfalls! Ihre zerriebenen Blätter haben einen sehr aromatischen Duft nach Zitrone oder Anis. Nicht nur bei zweibeinigen Gartenliebhabern ist die Agastache sehr beliebt, auch werden zahlreiche Bienen und Schmetterlinge von ihnen angelockt.

Die Gattung Agastache hat etwa 20 Arten, die überwiegend aus Nordamerika stammen, lediglich A. rugosa hat ihre Heimat in Ostasien. Einige Arten sind in unserem Klima ausdauernd und haben intensive, teilweise ungewöhnliche Farben und eine lange Blütezeit von Juli bis September, das macht sie für unsere Pflanzenverwendung sehr wertvoll. Hier möchte ich ihnen einen kleinen Überblick über die für uns interessanten Arten verschaffen.

Agastache mexicana wachsen locker und werden etwa 60 cm hoch. An ihren Stielen sitzen zarte, grau-grüne Blättchen, von Juli bis September blühen sie in lockeren Blütenständen in leuchtenden orange-roten Tönen. Es gibt auch verschiedene Sorten mit apricot- und rosafarbenen Blüten ('Sangria' - altrosa, 'Kudos Ambrosia' - lachsorange, 'Kudos Coral' - intensiv orange, 'Kudos Gold' - apricot). Alle haben einen intensiven zitronig-minzigen Duft. Sie brauchen einen sehr durchlässigen Untergrund in geschützter Lage. Ideale Standorte finden sich im Weinbauklima. Zusammen mit Yucca und Opuntien können sie hier unter einem Dachvorsprung an der Süd-, Westseite von Gebäude verwendet werden. Auf schwerem Boden und rauen Lagen werden sie aufgrund der Winternässe nicht überwintern können.

Agastache rupestris kommt aus dem Südwesten der USA, sie sind sicher nicht ganz so empfindlich gegen Nässe, benötigen aber auch einen durchlässigen Boden an einem geschützten Standort in voller Sonne und ist ähnlich zu kombinieren wie A. mexicana. Sie werden etwa 50 cm hoch, haben ebenso feines grau-grünes Laub und ihre ziegelrot-bräunlich Blüten sitzen in lockeren Quirlen. ('Pink Sunrise' - pfirsichorange, 'Rosie-Posie' - rotviolett, kompakter Wuchs).

Agastache foenicumlum kommt aus den Prärien Nordamerikas, sie wird bis zu 80 cm hoch und besitzt eiförmige, kurz zugespitzte Blätter. Ihre blauen Blüten sitzen in dichten Quirlen. Diese nach Anis duftende Nessel kommt mit normalem Gartenboden in voller Sonne gut zurecht und ist langlebiger als ihre asiatische Verwandte A. rugosa.

Agastache nepetoides ist eine sehr schöne, bis zu 120 cm hohe und schlanke Art aus Nordamerika. Sie hat nur ganz kleine gelbliche Einzelblüten in dichten Quirlen und wird gerne als kurzlebige Strukturpflanze in Präriepflanzungen verwendet. Sie ist zweijährig und versamt sich aber sicher, wenn sie Platz dafür findet.

Agastache rugosa ist beheimatet in Ostasien. Sie werden etwa 80 cm hoch und haben herzförmige Blätter, die stark nach Anis duften. Die blauen Blüten stehen in dichten, langen Quirlen zusammen. Eine weiße Auslese ist 'Alabaster', die auch manchmal als `Alba´ angeboten wird.

A. rugosa ist oft Kreuzungspartner von A. foeniculum, daraus entstanden sind so wertvolle, länger lebende Sorten wie 'Blue Fortune' (leuchtend blau), 'Globetrotter'´(lilarosa) oder 'Black Adder' (dunkelblau). Sie sind zuverlässig winterhart und kommen mit normalem Gartenboden zurecht. In kühlen Wetterlagen sind sie sehr farbintensiv. Sie sind schnellwachsende Stauden, die sich besonders für neue Pflanzungen eignen.

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