Der Kommentar

Ein Schmetterling muss es richten

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Die Anzeichen verdichten sich, dass die Zeitenwende nicht nur in der Politik als Schlagwort herhalten muss, sondern auch in der Wirtschaft zu unruhigen Zeiten führt, weil jetzt gerade viel zusammenkommt. Ausgelöst durch die Subprime-Krise mussten erst Banken, dann Staaten unterstützt werden. Diese Maßnahmen zwingen die Zentralbanken zu niedrigen Zinsen, damit die Staaten nicht erneut in Schieflage geraten. Jetzt fängt die Inflation nun auch an zu galoppieren, über sieben Prozent werden schon für dieses Jahr in Deutschland geschätzt, in anderen Ländern kann es zweistellig werden.

Nach der Coronakrise, bei der die Staaten erneut in die Kasse gegriffen haben, werden jetzt durch diesen sinnlosen Krieg weiter Schulden gemacht. Die Bundesrepublik Deutschland hat inzwischen neben dem eigentlichen Haushalt von rund 440 Milliarden Euro ein Sondervermögen von gut der Hälfte dieser Summe aufgebaut. Wobei es sich dabei gar nicht um Vermögen handelt, sondern um Schulden, die für Deutschland jetzt Zinsen kosten. Zusätzlich neben dem Unvorhersehbaren hat die neue Regierung viel Geld für Wohnungen und Infrastruktur versprochen, möglicherweise werden dafür weitere Kredite erforderlich. Jede Ausgabe für sich ist sicher gut und wichtig. Zurückzuzahlen ist das Geld aber trotzdem.

Klimaschutzminister kaufen Öl und Gas von Unrechtsstaaten. FDP-Minister wollten schon die Spritkosten aus Staatsmitteln senken. Elon Musk kauft Twitter, damit er bestimmen kann, was Meinungsfreiheit ist. Die Börsenkurse gehen rauf und runter, vor allem runter, der Goldpreis steigt. Das sind alles Anzeichen für unruhige Zeiten. Derweil spielen alte, graue und renitente Männer Krieg mit Weltkriegs-Eskalationspotenzial.

Durch den auch staatlich befeuerten Bauboom, werden Baustoffe knapp oder knappgehalten. Vor allem bindet sich die Baustoffindustrie nicht lange genug an ihre Preise. Die Entwicklung von Angebotspreisen wird im Landschaftsbau damit zum Roulette.

Der hohe Gaspreis hat schon dazu geführt, dass die ersten Hersteller von Keramischen Belägen die Produktion einfach eingestellt haben oder sogar in die Insolvenz gegangen sind. Nun müssen Landschaftsgärtner erklären, dass es dieses Produkt gar nicht mehr oder irgendwann mal wieder zur Verfügung steht. Dabei müsste Gas doch eigentlich billiger werden, denn alle Länder wollen weg vom Gas, theoretisch.

Deutscher Naturstein erscheint auf einmal preislich attraktiv, weil die Frachtraten für Container aus China schon vor dem Krieg ins Unermessliche gestiegen sind, angeblich von 900 auf 18.000 Euro für den Containertransport. Kaufen kann man einen solchen Überseecontainer für unter 3.000 Euro. Der steht dann aber nur auf dem Hof und transportiert nichts.

Da hilft nur das Risiko bewerten und die Preise entsprechend erhöhen, damit die schwierige Situation nicht dem eigenen Betrieb schadet. Also das tun, was alle in der Lieferkette tun. Das aber kann wiederum dazu führen, dass die Kunden doch lieber Gold als schön gestaltete Grundstücke kaufen. Alles hängt dann doch mit allem zusammen. Wird Zeit, dass der sprichwörtliche Schmetterling seinen Flügelschlag ändert, damit alles wieder in ruhigen Bahnen verlaufen kann. Im Moment sehe ich keine andere Lösung.

Ihr Martin Thieme-Hack

NL-Stellenmarkt

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Prof. Dipl.-Ing. (FH) Martin Thieme-Hack
Autor

Hochschule Osnabrück, Fakultät A&L

Hochschule Osnabrück University of Applied Sciences

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