Eine Fargesie ist "Bambus des Jahres 2017"

Bambus Sonstiges
Interessantes Farbenspiel der grünen Blätter und der roten Halme. Foto: Ute Außem

Die Europäische Bambusgesellschaft Sektion Deutschland hat Fargesia spec. Jiuzhaigou 'Deep Purple' zum Bambus des Jahres 2017 gewählt. Es handelt sich um einen horstig wachsenden und sehr winterharten Bambus, der sich in den meisten Gartensituationen bewährt. Die Pflanze ist erst seit etwa drei Jahren im Handel erhältlich. Ihre Eigenschaften lassen sie jedoch schnell populär werden.

Das Saatgut der Pflanze wurde im Naturschutzgebiet Jiuzhaigou, im Norden der chinesischen Provinz Sichuan, gesammelt. Es ist seit 1992 Teil des Unesco-Weltnaturerbes. Geografisch befindet sich das Gebiet auf dem gleichen Breitengrad wie die nordafrikanische Küste. Allerdings herrscht dort auf einer Höhe von 2140 bis 4558 m ein kühl gemäßigtes Klima. Am Sammelort, der auf 2600 bis 2800 m liegt, dürften die mittleren Januartemperaturen bei etwa -3 °C mit einem mittleren täglichen Minimum von etwas unter -10°C liegen, während die Durchschnittstemperatur im Juli bei etwa 16 °C liegt. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist damit mit 6 bis 7 °C etwas niedriger als an den meisten Orten in Deutschland. Die Durchschnittstemperaturen sind stark von der Höhenlage abhängig und nehmen pro 100m um etwa 0,7 K ab. Der Jahresniederschlag ist mit etwa 600 bis 700mm ähnlich wie in Mitteleuropa, dabei fallen die Niederschläge überwiegend im Sommer, von November bis März ist es fast gänzlich trocken. Die klimatischen Bedingungen am Naturstandort lassen also eine exzellente Winterhärte in Mitteleuropa vermuten (sicher unter -20°C). Daher gab es bisher kaum Berichte über Winterschäden in unserem Klima.

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Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein, allerdings werden auch sonnige Standorte erstaunlich gut vertragen. Bei starker Sonne oder im Winter ist die Neigung zum Blattrollen erhöht, ein sicher sinnvoller Schutzmechanismus, wenn man die Bedingungen am Naturstandort in Betracht zieht (Wintertrockenheit, s. o.). Das bei Extremtemperaturen auftretende Rollverhalten der Blätter ist aber im Vergleich zu anderen Fargesien - insbesondere auch zu den früheren Einführungen aus dem Naturschutzgebiet Jiuzhaigou - bei dieser Form weniger zu beobachten.

Die Pflanze hat anfangs einen aufrechten Wuchs, dünne mehrjährige Halme können aber aufgrund der Blattmasse überhängen. Die Pflanze ist horstbildend (pachymorphes Rhizom ohne Ausläufer), hat nur kurze Rhizomhälse und damit relativ kleine Halmabstände (meist < 10 cm). Die Endhöhe wird vermutlich zwischen 2,5 und 3 m liegen. Die Halme sind mit weniger als 1 cm Durchmesser eher dünn. Die jungen Halme sind zunächst grün, färben bei guten Lichtverhältnissen aber rasch dunkelrot bis schwarz aus. Die sehr hellen Halmscheidenblätter haften lange an (Abb. 1 und 2) und fallen erst im zweiten Jahr ab. Im zweiten Jahr bilden sich an den Knoten zunächst drei kurze Seitenzweige, im Folgejahr weitere, insgesamt sechs bis sieben. Ältere Halme färben grau bis rot aus. Die dunkle Färbung der Halme ist sehr vom Licht abhängig. Während sie in voller Frühjahrssonne fast schwarz sein können, können dieselben Halme später bei voller Belaubung im Schatten fast vollständig grün sein, aber auch das ist reversibel. Attraktiv sind die sattgrünen, schmalen und sehr zierlichen Blätter, oft nur4 bis 4,5 cm lang und 0,5cm breit. Steffen Greiner

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