Ausgegraben
Eine Holzbank im Park
von: Christian MünterHeinz Buschkowsky ist jetzt Banker. Dem bundesweit bekanntesten Lokalpolitiker Berlins ist fünf Monate nach seinem Rücktritt vom Amt eine Holzbank im Britzer Garten gewidmet worden. Die Grün Berlin GmbH dankte ihm damit für sein langjähriges Engagement zur Nachnutzung der Bundesgartenschau Berlin 1989. Jedes Jahr zählt sie rund eine Million Besucher.
Das mit der Ehrung des früheren Bezirksbürgermeisters von Berlin-Neukölln durch eine Bank ist eine gute Idee. Sie wird noch stehen, wenn sein Gustav-Heinemann-Bürgerpreis und der Hildegard Hamm-Brücher-Förderpreis schon lange auf dem Trödelmarkt verramscht wurden. Und daran erinnern, dass Buschkowsky sich nicht nur für Bildung und Integration von Migranten in Deutschland eingesetzt hat, sondern auch für Tulpen und Sommerkonzerte.
Könnte man nicht auch an andere Ex-Bürgermeister so nachhaltig erinnern? Ich denke dabei an Klaus Wowereit mit einer Bank vor dem Flughafen BER in Berlin-Schönefeld, an Ole von Beust mit einer Bank vor der Elbphilharmonie in Hamburg, an Christian Ude mit einer Bank an der Straßenbahn-Nordtangente in Münchens Englischem Garten oder an Fitz Schramma mit einer Bank vor dem Historischen Archiv der Stadt Köln. Auf einer dieser Bänke würde ich dann gerne sitzen und über die Höhen und Tiefen der Kommunalpolitik nachdenken.
Christian Münter