Editorial

Eine Lanze für die Neophyten

von:

Eine Lanze für die Verwendung von Neophyten in der Stadt bricht Prof. Dr. Andreas Roloff vom Institut für Forstbotanik und Forstzoologie in Tharandt. Allein mit den in vielen Städten zur Verfügung stehenden, als Straßenbäume geeigneten, etwa zehn einheimischen Baumarten sei eine akzeptable Funktionserfüllung in Zukunft nicht mehr realisierbar. Vor allem nicht unter dem Aspekt des Klimawandels. Fremdländische und gebietsfremde Arten seien unverzichtbar. Zwar sei bei potenziell invasiven Arten, vor allem angrenzend an die offene Landschaft, Vorsicht geboten, doch seien die meisten auf versiegelten Flächen und im Straßenraum unproblematisch. Roloff nennt Beispiele, die belegen, dass Neophyten in Städten großen Nutzen bringen. (Seiten 2 bis7)

Seit Thomas Kowol und Gerhard Doobe vor knapp acht Jahren in der Pro Baum davon berichteten, wie in Hamburg die Gefahr der Beschädigung von Baumwurzeln bei Tiefbauarbeiten an Straßen gebannt wurde, frage ich mich immer wieder, weshalb anderswo in Deutschland weiter so aufgegraben wird wie zu Großvaters Zeiten. Nun stellt die Qualitätsgemeinschaft Baumpflege und Baumsanierung (QBB) Handlungsempfehlung zum Wurzelschutz für Straßenbäume kostenfrei zum Download zur Verfügung. (Seite 24) Hoffentlich wird die Handreichung viele Nutzer in Städten und Gemeinden finden, auch wenn die neuen Praktiken zunächst etwas teurer erscheinen.

Um die Wurzeln geht es auch in dem Artikel von Dr. Katharina Weltecke und Michael Müller-Inkmann vom Arbeitskreis "Baum im Boden". Sie kritisieren, dass sich der Blick der Baumkontrolleure vor allem auf die oberirdischen Baumteile wie Krone, Stamm und Stammfuß richte: "Aus der bislang begrenzten Betrachtungsweise ergeben sich unnötige Einschränkung bei der Baumansprache." Spätestens wenn ein erhaltenswerter Baum sichtbare Störungen der Vitalität zeige, sei es aber notwendig, sich auch mit bodenbürtigen Schäden zu beschäftigen. Bodenschadverdichtungen würden häufig nur mit einer Schicht Mutterboden verdeckt. Da lohnt sich eine eingehende Bodenuntersuchung. (Seiten 12 bis 17)


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Ihr Christian Münter

 Christian Münter
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