Pflanzenverwendung: New German Gardening

Eistänzerin

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Ist erst das Herbstlaub abgeworfen, die Blumen vergangen und die Farben des Gartens auf ein Minimum reduziert, tritt das Design eines Gartens klar hervor. Seine Raumwirkung aus Wegen, Rasenflächen, Hecken sowie verschiedenen Sträuchern und Bäumen prägen das Gartenbild nun noch markanter als während der Vegetationszeit. Im Sommer vermitteln Stauden zwischen Flächen, Raumkanten und Gehölzen und sorgen für das gewisse Etwas.

Im Spätherbst oberirdisch weitgehend abgestorben, liefern sie durch geschickt gesetzte Wintersteher noch überaus reizvolle Bilder. Eis und Schnee unterstützen die Wirkung abgestorbener Hochstauden und sommergrüner Gräser, Raureif und Nebel zaubern ganz besondere Stunden. Wintergrüne Farne und Gräser fallen nun ins Auge und bieten reizvolle Kontraste zu winterkahlem Geäst. Vor allem die Gattung Carex (Segge) aus der Familie der Sauergräser hält eine schöne Auswahl an gartentauglichen Arten und Sorten bereit, die sich hervorragend für die Winterbegrünung des Gartens nutzen lassen. Neben heimischen Vertretern wie der glänzend dunkelgrünen Hängesegge (Carex pendula) und der frischgrün-filigranen Winkelsegge (Carex remota) stehen aus den gemäßigt wintermilden Regionen Asiens eine Reihe guter und bewährter Sorten zur Verfügung, Neueinführungen lassen auf weitere Möglichkeiten hoffen.

Ihr Standort sollte möglichst wenig der Wintersonne und austrocknendem Wind ausgesetzt sein. Bodenverdichtungen sind (wie immer) zu vermeiden. Carex braucht Ruhe und fast keine Pflege. Eine "Rundum-Sorglos-Pflanze"? Fast, denn wintergrüne Pflanzen sehen, außer in sehr geschützter Lage oder nach besonders milden Wintern, zu Beginn der neuen Vegetationsperiode manchmal suboptimal aus, Blattschäden sind nach einem langen Winter nicht ungewöhnlich und selbst die robuste 'Ice Dance' kann betroffen sein. Sollte es ganz schlimm aussehen, darf ein Bestand ausnahmsweise auch einmal "ins Gesunde" zurück geschnitten werden, im Normalfall sind Schnittmaßnahmen zu unterlassen. Die Kombination mit sommergrünen Partnern lenkt von der optischen Durststecke hinreichend ab.

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Die früher C. morrowii zugeordnete, heute meist als Carex foliosissima geführte variegierte Auslese 'Ice Dance' nimmt eine besondere Stellung innerhalb der wintergrünen Seggen ein, einfach deswegen, weil sie so gut und weitgehend zuverlässig "funktioniert". Ihr relativ hartes immergrünes Laub widersteht auch strengeren Frösten meist recht gut, so dass die Pflanzen mit ihrem charakteristischen cremeweißen Blattrand bis ins zeitige Frühjahr ordentlich durchhalten und ihre Funktion tapfer erfüllen. Die relativ konkurrenzstarke Pflanze macht Ausläufer, zunächst verhalten, spätestens ab dem zweiten Standjahr und vor allem längerfristig jedoch konsequent. Man setze sie ein in kleinen oder mittelgroßen Gruppen, an Wegrändern oder in Stammnähe kleinerer Gehölze. Zu große Massierungen, etwa als Flächendecker wirken etwas statisch, viel besser sehen kontrastreiche Kombinationen mit Sommergrünen aus, etwa mit grobtexturigen Battschmuckstauden wie Astilboides, Hosta oder Rodgersia.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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