Forschung und Entwicklung

Eltern wollen mehr Spielplätze, Parks, Sportstätten und Radwege

Stadtentwicklung Studien
Je näher ein Park oder ein Sportplatz am Wohnort liegt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Anwohner, insbesondere Kinder sportlich aktiv sind. Foto: Birgitta Hohenester,

Über 80 Prozent der Eltern wünschen sich in ihrem direkten Wohnumfeld Verbesserungen bei Spielplätzen, Parks, Sportstätten und Radwegen, denn in vielen deutschen Familien kommt Bewegung zu kurz. Das geht aus der AOK-Familienstudie 2018 hervor. Kinder, die laut Eltern in einem bewegungsfreundlichen Wohnumfeld leben, bewegen sich im Schnitt an 3,8 Tagen pro Woche und damit 27 Prozent mehr als Kinder, die diese Bedingungen nicht vorfinden (3,0 Tage pro Woche). Ähnlich sieht es auch beim gemeinsamen Radfahren aus.

Das Iges-Institut befragte für die Studie 5000 Mütter und Väter. Schwerpunktmäßig widmet sich die Familienstudie der Frage, welchen Einfluss die kommunale Infrastruktur auf die Bewegungsfreudigkeit von Familien hat.

AOK fördert kommunale Projekte

"Die Studie bekräftigt unsere Strategie, partnerschaftlich kluge kommunale Konzepte zu entwickeln, um die Rahmenbedingungen für ein gesünderes Verhalten der Familien zu fördern", sagt Heiko Kotte, Bereichsleiter Gesundheitsförderung bei der AOK Plus. Denn trotz erster erfolgreicher Ansätze steckt die kommunale Gesundheitsförderung noch in den Kinderschuhen. Die AOK setzt dabei auf Vernetzung. "Unsere Aufgabe ist es, die Menschen zu informieren und zu einem gesunden Leben zu motivieren, ebenso, die Träger und Einrichtungen im Gesundheitsförderungsprozess zu begleiten, aber wir können nicht Sportplätze oder Radwege bauen", so Kotte. Die AOK steht interessierten Kommunen als Beratungspartner zur Seite. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, betont die Schlüsselfunktion der Kommunen bei gesunder Bewegung und Ernährung von Kindern und Jugendlichen. "Nach dem Motto 'Kommune in Bewegung' sollten die Städte und Gemeinden vor Ort gemeinsam mit Eltern, Vereinen, Schulen und auch Kindergärten Konzepte entwickeln, wie man die eigenständige Mobilität und gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen vorantreiben kann", sagt Landsberg.

Wie kommunale Gesundheitsförderung funktionieren kann, zeigt Leipzig beispielhaft. Die AOK Plus hat 2015 zusammen mit der Stadt Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur die "Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit" eingerichtet. "Ein bundesweit richtungsweisendes Projekt", erläutert Kotte. 2017 wurden über diese Koordinierungsstelle 13 Projekte entwickelt, finanziert und begleitet. Inzwischen beteiligen sich neben der AOK fünf weitere Krankenkassen, was ein höheres Fördervolumen ermöglicht. Die Mitarbeiter der Koordinierungsstelle beraten inzwischen schon mehrere andere Kommunen, die ähnliche Strukturen aufbauen wollen. "Ein Weg in die richtige Richtung", so Kotte. "Wenn die Menschen unkompliziert Bewegungsangebote nutzen können, steigen die Chancen, dass sie körperliche Aktivitäten als etwas Selbstverständliches in ihren Alltag integrieren."

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