Endgültiges Aus für die London Garden Bridge

Die London Garden Bridge wird nach langem Hin und Her nun doch nicht gebaut. Grund dafür ist eine regelrechte Explosion der Baukosten. 60 Millionen Pfund (rund 66 Millionen Euro) waren ursprünglich veranschlagt worden, zuletzt hatte die Kalkulation die 200-Millionen-Pfund-Marke (rund 220 Millionen Euro) durchbrochen.

Diese Entwicklung hatte Londons Bürgermeister Sadiq Khan auf den Plan gerufen. Anders als sein Vorgänger Boris Johnson, der die Garden Bridge zum zukünftigen Touristenmagneten und baldigen Wahrzeichen der Stadt stilisiert hatte, war Khan von Anfang an ein Gegner des Bauvorhabens gewesen. Er sei "sehr verärgert" über die vielen Steuergelder, die bereits in das Großprojekt geflossen waren. Nun hat der Bürgermeister dem Garden Bridge Trust, der eigens für den Bau gegründeten Stiftung, offiziell seine Unterstützung entzogen.

Die Garden Bridge war als 366 Meter lange, üppig begrünte Brücke geplant, die sich über die Themse spannen und das Panorama der britischen Hauptstadt bereichern sollte. Die Brücke wäre zwischen der Waterloo Bridge und der Blackfriars Bridge gebaut worden und hätte nur Fußgängern offengestanden. Von 6 Uhr morgens bis Mitternacht hätte sich Spaziergängern so eine Alternative zu den stark befahrenen Nachbarbrücken geboten. Befürworter hatten die Brücke, die 270 Bäume und tausende von Pflanzen beherbergt hätte, als Londons Antwort auf den High Line Park in New York gehandelt. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts war jedoch von Anfang an kontrovers diskutiert worden. Kritiker hatten bemängelt, dass am Südufer der Themse eine Grünfläche dem Bau zum Opfer gefallen wäre. Zudem wurde die Garden Bridge von vielen Londonern als nutzloser Prunkbau gebrandmarkt, der nur eine sehr begrenzte Begrünung aufweise und kein öffentlicher Raum mit Mehrwert sei. Die Frage, ob London ein derart teures Leuchtturmprojekt grüner Infrastruktur benötigen würde, hatte unentwegt im Raum gestanden - schließlich ist die Stadt an der Themse mit 40 Prozent Grünflächen eine der grünsten Metropolen weltweit.

Hendrik Behnisch

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