Pflanzenverwendung: New German Gardening

Epimedium: Von Riesen und Zwergen unter den Elfen

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Elfenblumen gehören zu den wichtigsten Gattungen des Staudensortiments. Selbst für Kollegen, deren fachlicher Schwerpunkt abseits der Pflanzenwelt liegt, gehören sie zum Standartrepertoire in Sachen Sortimentskenntnis. Vor allem als robuster Bodendecker unter Gehölzen bekannt, erweitert in den letzten Jahren eine unübersichtliche Fülle neuer Sorten das Angebot.

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Starkwüchsige Bodendecker: Auch im Sichtungsgarten Hermannshof bedecken die robusten, weitgehend wintergrünen Starkwachser Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten' und E. pinnatum subsp. colchicum seit Jahrzehnten großzügige Flächen im Wurzelbereich von größeren Gehölzen. Die ebenfalls frohwüchsige Sorte E. x warleyense 'Orangekönigin' gehört wie auch das seltener angebotene E. x cantabrigiense zu dieser erfolgreichen Ellbogengesellschaft. Einmal eingewachsen widerstehen sie auch ohne Zusatzbewässerung sogar der Sommertrockenheit des Weinbauklimas.

Zu beachten ist, dass Epimedium im Pflanzjahr kaum Fortschritte machen, die Fertigstellungspflege also länger andauert, als bei anderen starkwüchsigen Bodendeckern. Allerfrühestens ab dem zweiten Standjahr kann mit einer unkrautunterdrückenden Wirkung des Bestandes gerechnet werden, dafür dann auf Dauer. Besonders praktisch ist die laubschluckende Wirkung eines Elfenblumen-Teppichs, es gibt hierfür nichts Besseres! Eingewachsene Bestände können vor dem Austrieb zurückgeschnitten werden, falls das alte Laub nicht mehr gut aussieht. Besonders schnell und effektiv gelingt dies mit dem Rasenmäher, der im selben Arbeitsgang das im Bestand gehaltene Herbstlaub gleich mit zerkleinert und in eine elegante Mulchschicht verwandelt. Recht grob für eine scheinbar zarte Pflanze, klappt aber prima!

Schwachwüchsige Schönheiten für artenreiche Schattenbeete: Neben den echten Bodendeckern findet sich noch eine völlig andere Partei im Elfenblumenvolk: Wahrhaft zarte Wesen mit völlig anderem Wuchsverhalten, nämlich horstig, schwachwüchsig und wenig konkurrenzstark. Epimedium x grandiflorum in seinen zahlreichen Sorten hat absolut bezaubernde Blüten, die im Vergleich zur kleinen Pflanze recht groß wirken. Bei den neuen Sorten, die vor allem Sammlerherzen höher schlagen lassen, handelt es sich häufig um Hybriden diverser ostasiatischer Arten mit gewissen Ansprüchen an den Standort. Am besten verwendet man sie in artenreichen Kombinationen im Halbschatten laubabwerfender Gehölze ohne Trockenstress. Ein humoser eher saurer Boden mit Laubmull ist optimal. So ergeben sich zauberhafte Frühlingsbilder mit anderen konkurrenzschwachen Schattenstauden und -gräsern, Hosta oder Polygonatum.

Ebenfalls herrlich anzusehen: die gemeinsame Blüte mit Frühlings-Geophythen wie Corydalis, Erythronium oder Scilla. Wüchsig, sommergrün und sozial veranlagt: Die dritte Gruppe liegt in ihrem Konkurrenzverhalten zwischen den beiden ersten. Es handelt sich um bekannte wüchsige Sorten wie E. x rubrum und E. pubigerum. Sie sind sowohl als Mono- Bodendecker verwendbar, als auch mit ähnlich starken Partnern kombinierbar. Lineare Blattformen von Gräsern und Seggen bieten den nötigen Kontrast ebenso wie grobtexturige Blattschmuckstauden wie Bergenien. E. x versicolor 'Sulphureum' wächst ein wenig stärker und sucht mit ihren kurzen Ausläufern bereits Anschluss an die erste Gruppe.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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