Erste Infektion beim Menschen registriert
Stechmücken übertragen West-Nil-Virus in Nordost-Deutschland
Übertragen wird das Virus vorrangig durch Culex-Stechmücken, die sich an wilden Vögeln infizieren und dann das Virus auf andere Vögel, Pferde und Menschen übertragen können. Es besteht Meldepflicht. Die Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) hat die wichtigsten Fakten auf ihrem MedLabPortal zusammengefasst.
In diesem Jahr wurden bereits mehrere Fälle von WNV-Infektionen bei Vögeln, Pferden und Menschen registriert. In Berlin wurde ein Habicht positiv auf das Virus getestet, was den zweiten bekannten Fall in diesem Jahr darstellt. In Niedersachsen wurde im September 2024 erstmals eine Infektion bei einem Menschen registriert. Insgesamt wurden bis Mitte September 51 Fälle bei Vögeln und 85 Fälle bei Pferden dokumentiert.
Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit
Die Mehrheit der Infektionen mit dem West-Nil-Virus sind asymptomatisch. Ungefähr 20 Prozent der Betroffenen zeigen grippeähnliche Symptome, darunter Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit. Selten kann es zu ernsthaften neurologischen Erkrankungen wie Enzephalitis oder Meningitis kommen. Auch Pferde können schwere neurologische Symptome entwickeln, besonders wenn sie nicht geimpft sind.
Das West-Nil-Virus, ein Flavivirus mit Ursprung in Afrika, wurde 1937 erstmals in Uganda identifiziert und hat sich global ausgebreitet. In Europa ist das Virus hauptsächlich in den Sommer- und Herbstmonaten aktiv, wenn die Übertragungsbedingungen durch Mücken optimal sind. Für Menschen gibt es derzeit keinen Impfstoff, doch für Pferde werden in betroffenen Regionen Impfungen empfohlen.
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Anstieg der Fallzahlen erwartet
Zur Prävention von WNV-Infektionen wird empfohlen, Mückenstiche zu vermeiden. Dies lässt sich durch den Gebrauch von Mückenschutzmitteln, das Anlegen von Schutzkleidung und die Verwendung von Moskitonetzen bewerkstelligen. Zusätzlich ist es ratsam, stehende Gewässer zu meiden, um die Anzahl der Mücken zu verringern. Pferdebesitzer in betroffenen Regionen sollten eine Impfung ihrer Tiere in Betracht ziehen, um sie vor ernsthaften Erkrankungen zu schützen.
Experten erwarten einen weiteren Anstieg der Fallzahlen in Deutschland, besonders wenn sich das Virus in dicht besiedelten Regionen wie dem Rhein-Main-Gebiet verbreitet. Der Klimawandel könnte zusätzlich die Verbreitungsbedingungen des Virus fördern. Eine fortlaufende Überwachung und Berichterstattung von WNV-Fällen ist für das Management der Lage unerlässlich.
Diagnostik des West-Nil-Virus
Die Diagnose des West-Nil-Virus (WNV) spielt eine zentrale Rolle bei der Erkennung und Behandlung von Infektionen. Sie beinhaltet unterschiedliche Verfahren, um das Virus im Organismus nachzuweisen und den Verlauf der Erkrankung zu verfolgen.