Zukunftspark Killesberg in Stuttgart ausgezeichnet

Europäischer Gartenpreis geht erstmals an einen deutschen Park

Der seit vier Jahren vergebene Europäische Gartenpreis des European Garden Heritage Network (EGHN) hat erstmals einen deutschen Preisträger: Der Zukunftspark Killesberg in Stuttgart ist Gewinner in der Kategorie "Innovatives Konzept oder Design eines zeitgenössischen Parks oder Gartens". Das Gelände ist eine Erweiterung des Höhenparks Killesberg um rund 10ha, die zuvor von der Stuttgarter Messe genutzt worden waren.

Das grüne Herz eines neuen Stadtviertels

Der Park bildet das grüne Herz eines neuen Stadtviertels, verbindet Ökonomie mit Ökologie. Das Gelände, das ursprünglich ein Steinbruch war, wurde mit riesigen Erdmassen angehoben, Unregelmäßigkeiten wurden abgerundet. Eine neue Topografie entstand mit Rasenkissen zwischen versenkten Wegen. Die Rasenkissen bilden durch ihre kleinklimatischen Bedingungen neue Lebensräume für Flora und Fauna. In den Boden kamen Blauglockenbäume, Hecken, Wildäpfel und alte Obstbaumsorten. Die Flachdächer und Fassaden der angrenzenden Wohnhäuser wurden, wenn möglich, begrünt. Die anfallenden Dachwasser sammelt eine Zisterne in einem bereits existierenden unterirdischen Messegebäude. Von dort wird es in einen See geleitet und wieder in den Wasserkreislauf eingespeist. Schon in der Planungsphase konnten lokale Behörden, Bürger und Nachbarn ihre Ideen einbringen.

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Rekonstruierte Lost Gardens of Heligan geehrt

Der Europäische Gartenpreis in der Kategorie "Beste Weiterentwicklung eines historischen Parks oder Gartens" geht in diesem Jahr an die Lost Gardens of Heligan in der englischen Grafschaft Cornwall. Die im 19. Jahrhundert entstandene Anlage nahe der Stadt St. Austen mit einem Schluchtgarten, einem Landschaftspark, Zier- und Nutzgarten verfiel seit dem Ersten Weltkrieg und wurde erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten von einer Kapitalgesellschaft rekonstruiert.

Inzwischen ist Heligan der meistbesuchte Garten Englands und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. Touristen schätzen die Gärten wegen ihrer alten und kolossalen Rhododendren und Kamelien, eine Reihe von Seen, die von einer über hundert Jahre alten Pumpe gespeist werden, außerordentlich ertragreichen Blumen- und Gemüsegärten, einem italienischen Garten und einer naturbelassenen Zone mit subtropischen Baumfarnen, die "The Jungle" genannt wird. Heligan verfügt auch über Europas letzte, mit Pferdemist beheizte, gemauerte Gräben zur Ananaszucht und zwei aus Felsen und Pflanzen geformte Erdskulpturen: The Mud Maid und The Giant's Head.

Mit dem Sonderpreis der Stiftung Schloss Dyck wurde der Schaugarten der gemeinnützigen Arche Noah GmbH im barocken Schlossgarten Schiltern nahe dem niederösterreichischen Krems an der Donau ausgezeichnet. Dort wachsen Hunderte seltener Kulturpflanzen. Das Sortenarchiv der Arche gehört zu den größten privaten Kulturpflanzen-Samenbanken in Europa und bewahrt über 6000 Exemplare seltener Gemüse- und Getreidesorten auf, von denen viele an anderen Orten nicht mehr existieren.

Der Zucht, Dokumentation und Erforschung der Pflanzen ist ein spezieller Zuchtgarten vorbehalten. Jedes Jahr kommen über 30.000 Menschen in den Schlossgarten. Jedes Jahr wechseln die Bepflanzungen, so dass es immer wieder neues zu entdecken gibt. Der Verein Arche Noah betreut zugleich riesige Sammlungen von Früchten und Beeren, die zum Teil im Schaugarten stehen, zum großen Teil aber von Mitgliedern in Patenschaft genommen und in privaten Obstgärten erhalten werden. Die Erhaltung der mehr als 200 seltenen Kartoffelsorten ist harte Arbeit: Alle Sorten müssen jedes Jahr neu gepflanzt und geerntet werden. Bio-Bauern aus der Waldviertel-Region helfen, die Aufgabe zu bewältigen.

Finnland punktet mit Grünzonenkonzept

In der Kategorie "Großräumige Grünkonzepte" gewannen die National Urban Parks (NUP) in Finnland. Dabei handelt es sich um Grünzonen, die auf Antrag der Kommunen vom finnischen Umweltministerium ausgewiesen werden. Inzwischen gibt es in Finnland sechs davon. Ein NUP-Gebiet muss verschiedene Kriterien erfüllen und in operative Planungskonzepte passen. Dazu zählen: vielfältige Umgebungen, einschließlich städtischer Biodiversität, kulturhistorische Anlagen, sehenswerte Parks und Grünflächen, die Einbeziehung zentraler Stadtkernbereiche, unberührte und ausgedehnte Grünflächen sowie Erholungsgebiete und Verbundnetze mit der Möglichkeit, von einem Stadtteil zum anderen zu laufen, Ökologie und Kontinuität mit Korridoren und Verbindungen zu ländlichen Waldgebieten.

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