Europas größte Freilandausstellung für Maschinen in der grünen Branche öffnet in Eisenach-Kindel ihre Tore

Mit über 250.000 m² Ausstellungsfläche und mehr als 400 Ausstellern öffnet die demopark+demogolf am 23. bis zum 25. Juni bereits zum fünften Mal auf dem Flugplatzgelände in Eisenach-Kindel ihre Tore.

Europas größte Freilandausstellung für den professionellen Maschineneinsatz in der Grünflächenpflege, im Garten- und Landschaftsbau sowie bei den Kommunen ist ausgebucht und wird auch in diesem Jahr in Thüringen viele Neuheiten präsentieren.

Technikvielfalt für jeden Einsatzzweck

Die Veranstalter versprechen "Technikvielfalt für jeden Einsatzzweck". Im Mittelpunkt der Schau stehen diesmal elektronische Steuerungs- und Automatisierungslösungen. Dafür stehen intuitiv nutzbare, rechnergestützte Bedienkonzepte, fast selbstständig arbeitende Mähroboter oder zentimetergenau arbeitende Winterdienststreuer mit GPS-Steuerung. "Profikunden fragen nach Leistungsfähigkeit, Präzision und Ressourceneffizienz, wenn eine Maschineninvestition ansteht", sagte VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer. Maschinen und Geräte würden zunehmend anhand messbarer Nachhaltigkeitskriterien beurteilt. Davon profitierten vor allem innovative Qualitätsprodukte.

Wohin das Pendel in Sachen Innovation ausgeschlagen hat, macht die demopark-Neuheitenschau deutlich, die sich 2013 größer denn je präsentiert. Vier Gold- und zwölf Silbermedaillen sprechen für eine außerordentliche Innovationskraft in der Maschinenbau-Branche. Die Medaillen-Jury zeigte sich von der großen Anzahl der zum Wettbewerb eingereichten Neuheiten überrascht. Er zeige, wie sehr die Entwicklungsabteilungen der Industrie inzwischen im demopark-Zyklus arbeiteten, so Scherer.

4.000 m² Rasen-Sonderschau

Die demopark+demogolf wird immer internationaler. Rund 19 Prozent der diesjährigen Aussteller stammen aus dem europäischen Ausland. Das sind gut vier Prozent mehr als bei der Vorläuferausstellung vor zwei Jahren. "75 internationale Aussteller aus 16 Ländern sind ein Wert, auf den wir zurecht stolz sein können", erläuterte Scherer. Wer heute nach Eisenach komme, handele wohlüberlegt und sei durch und durch Profi. "Das ist am Ende des Tages ein ganz wesentlicher Faktor, gerade auch mit Blick auf die hohe Qualität der Fachgespräche an den Messeständen."

Eine 4000 m² große, professionell gepflegte Rasenfläche, bildet das Kernstück der "Sonderschau Rasen" unter Schirmherrschaft der Deutschen Rasengesellschaft (DRG). Bei täglichen Vorführterminen werden Innovationen zur Rasenanlage und -pflege sowie Bewertungskriterien von Rasenqualitäten vorgestellt. Die neusten Entwicklungen, wie Lolium perenne Typ "stoloniferus", wurden im aktualisierten Gräsersortiment berücksichtigt. Voll im Trend liegt die Anlage von Demostrationsparzellen zum Thema Regiosaat. Die Cross-Ansaat mit jeweils zwei Arten und ausgewählten Sorten zeigt die Eignung von Mischungspartnern bei der Ausprägung der Rasennarbe.

Anfahrt über zwei Autobahnausfahrten

Den weltweit ersten "Energie-Baum" stellt Dieter Opitz, Pionier der deutschen Großbaumverpflanzung und Geschäftsführer der Firma Opitz Umwelttechnik, im Rahmen einer weiteren Sonderschau aus. Der Baum nutzt die Windkraft und die eigene Masse für den Antrieb von Pumpen zur eigenen Bewässerung und der Bewässerung weiterer Bäume. Der Baum steht im so genannten "Keltischen Baumkreis" nahe der "Sonderschau Rasen" und des Restaurantzelts. Damit die Fachbesucher nicht bereits vor dem Ausstellungsgelände Stau stecken bleiben, hat der Veranstalter sein Verkehrskonzept in Abstimmung mit den lokalen Behörden von Grund auf überarbeitet. In diesem Jahr stehen erstmals zwei Autobahnausfahrten zur Verfügung: Wahlweise kann die demopark von der Ausfahrt Eisenach-Ost oder von der Ausfahrt Sättelstädt angesteuert werden. Gut ausgebaute Zubringer sollen dann für einen bequemen Messeanschluss sorgen.

Hersteller verzeichneten leichte Einbußen

"Mit der zweiadrigen Strategie werden wir insbesondere den Verkehrsfluss am Morgen und am Abend wesentlich erleichtern", versicherte Scherer. Dazu soll außerdem eine klare und transparente Beschilderung auf den An- und Abfahrtswegen beitragen. Sein persönlicher Tipp sei die Autobahnausfahrt Sättelstädt, auf die mit einem Schilderwagen mit LED-Anzeige hingewiesen werde.

Für die motorisierten Besucher stehen erneut großzügige, weitgehend betonierte Stellflächen zur Verfügung. Bahnreisenden können zwischen dem Bahnhof Eisenach und dem Messegelände einen kostenfreien Shuttlebus in Anspruch nutzen.

Die Bau- und Landmaschinenbranche schaut etwas verhalten in die Zukunft. Nach guten Wachstumsraten der letzten Jahre (2011: 14,5 %) ist der Markt für ihre Maschinen und Geräte wieder zurückgegangen. Das Marktvolumen in Deutschland sank um 3,4 Prozentpunkte auf rund 656 Millionen Euro. Allerdings lägen die Umsätze "deutlich über dem Durchschnittsniveau" früherer Jahre, sagte VDMA-Geschäftsführer Scherer. Nach einer Umfrage des Verbandes planen 73 Prozent der Hersteller, ihre Produktion in den nächsten Monaten auf dem derzeitigen Stand zu halten.

Absatz von Aufsitzmähern gestiegen

Aufgeteilt nach Produktsegmenten, zeigte sich 2012 ein differenziertes Bild: Während das Segment der Rasentraktoren leichte Rückgänge hinnehmen musste, stieg der Absatz von Aufsitzmähern, besonders im semiprofessionellen Bereich, spürbar an. Bei Kompakttraktoren und einachsigen Motorgeräten ist hingegen nach zweistelligen Wachstumsraten in den Vorjahren eine leichte Abkühlung der Marktentwicklung festzustellen, die allerdings aufgrund des hohen Niveaus der letzten Jahre insgesamt nicht als dramatisch zu werten ist. Im Bereich der Kompakttraktoren konnte bei den Modellen mit Motorleistungen über 37 kW 2012 weiteres Wachstum generiert werden.

Das westthüringische Eisenach bietet seinen Besuchern auch touristische Highlights. Auf der nahegelegenen Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche.

Seit 1999 zählt das Bauwerk zum Weltkulturerbe der Unesco. Das 600 Jahre alte Bachhaus gilt als das Geburtshaus des Komponisten Johann Sebastian Bach. Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach baute ein prächtiges Stadtschloss, während die deutsche Sozialdemokratie 1896 im Gasthaus "Goldener Löwe" ihre Geburtsstunde hatte.

Wer sich auf der demopark einen umfassenden Marktüberblick verschaffen will, sollte etwas Zeit mitbringen. Am besten wären etwa zwei Tage, meint der Messeveranstalter.

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