Mitgliederversammlung des FGL Hessen-Thüringen in Kassel

Fachkräftemangel erfordert gezielte Ansprache von Digital Natives

Wie GaLaBau-Betriebe dem Fachkräftemangel am besten begegnen können, war das zentrale Thema der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (FGL) Hessen-Thüringen in Kassel. Die wesentliche Erkenntnis der Tagung: Landschaftsgärtnerische Betriebe sollten sich nicht zu viel vom neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz versprechen, sondern selbst aktiv werden - insbesondere an der Digitalisierungs-Front.

Warnung vor zu hohen Erwartungen

FGL-Präsident Jens Heger warnte die 150 Teilnehmer zunächst vor zu hohen Erwartungen an die Gesetzesnovelle, die ausländische Fachkräfte gezielt nach Deutschland locken soll. Sie werde dem GaLaBau "keinen Zugang zu neuen Mitarbeitern schaffen". Hegers Urteil war jedoch nicht als Kritik an dem Gesetz per se zu verstehen, sondern eine nüchterne Beschreibung der Lage, die sich aus dem spezifischen Berufsbild des Landschaftsgärtners ergibt.

"Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz hilft uns nicht, weil es den schönen Beruf des Landschaftsgärtners so in anderen Ländern vielfach gar nicht gibt", erklärte der FGL-Präsident. Daraus, so Heger weiter, ergebe sich ein strategischer Vorteil für Ausbildungsbetriebe gegenüber jenen, die keine Azubis beschäftigen. Erstere hätten "den ersten Zugriff auf die Fachkräfte von morgen".

Von der Politik forderte Heger, dass die Vorteile der dualen Ausbildung und ihrer Karrierechancen stärker beworben werden. "Es ist beispielsweise möglich, mit einem gutem Ausbildungsabschluss als Landschaftsgärtner auch ohne Abitur an hessischen Hochschulen zu studieren", so der FGL-Präsident.

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Zu proaktivem Handeln rief auch BGL-Vizepräsident Jan Paul auf, insbesondere auf dem Feld der rasant voranschreitenden Digitalisierung. Paul machte deutlich, dass die Digitalisierung ein Mittel sein könne, um des Fachkräftemangels Herr zu werden. Schließlich rekrutiere sich der potenzielle Berufsnachwuchs aus Digital Natives. Die müsse man gezielt mit einer "modernen Berufsausbildung" ansprechen.

Als Gast aus der Politik war Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium, in Kassel zugegen. Der Landespolitiker nutzte seine Redezeit, um eine Lanze für Landesgartenschauen (LaGas) zu brechen. Die gärtnerischen Leistungsschauen besäßen "mit intelligenten grünen Lösungen" eine herausragende Bedeutung für die "wachsenden städtebaulichen Herausforderungen", vor denen Städte und Kommunen stünden. Folgerichtig lobte der Staatssekretär die rege Teilnahme am Bewerbungsverfahren zur Hessischen LaGa 2027.

LaGas nicht mehr nur alle vier, sondern alle zwei Jahre?

Heger pflichtete dem Staatsekretär darin bei, dass Gartenschauen Städte in ihrer Grünentwicklung nachhaltig fördern können. Infolgedessen schlugen die Landschaftsgärtner vor, die Taktzahl der hessischen LaGas zu erhöhen: Nicht mehr nur alle vier, sondern alle zwei Jahre sollten die Events ausgerichtet werden. Nach der BUGA 2021 in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt wird die nächste hessische LaGa 2023 in Fulda über die Bühne gehen. Der Freistaat ist dann wieder 2024 in Leinefelde-Worbis im Landkreis Eichsfeld am Zug.

Block von feierlichen Würdigungen

Ein Block von feierlichen Würdigungen rundete die Mitgliederversammlung ab. Als FGL-Vertreter des Landschaftsgärtner-Cups 2019 wurden Kevin Genzel und Leonhard Kuge geehrt. Die beiden Thüringer erreichten hatten beim Bundesentscheid in Heilbronn einen soliden siebten Platz erreicht.

Darüber hinaus überreichte Heger dem Geschäftsführer der Firma Fichter Garten-und Landschaftsbau, Otto Poppa aus Magdala, im Namen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) die Urkunden und Medaillen, die durch die erfolgreiche Teilnahme an den Wettbewerben der BUGA Heilbronn 2019 erworben wurden.

Zu guter Letzt erhielten sechs Fachbetriebe eine Würdigung für ihre langjährige Verbandstreue: GaLaFlor aus Döllstädt und Fichter Garten- und Landschaftsbau aus Magdala sind seit einem stolzen Vierteljahrhundert im FGL engagiert. Seit immerhin zehn Jahren dabei sind die Gramenz Die Garten GmbH und Gramenz Neubau aus Wiesbaden, Baumpflege Rahmann aus Frankfurt, Reuter GaLaBau aus Langgöns sowie Kopf Gartenbau aus Ehrenberg. hb

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