Familienunternehmer wollen Investitionen anreizen
Die Stiftung Familienunternehmen hat die Bundesregierung aufgefordert, die degressive Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens wieder einzuführen. Das steuerrechtliche Instrument habe in der zurückliegenden Finanz- und Wirtschaftskrise Investitionen verlässlich angekurbelt, so Stiftungsvorstand Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes im "Handelsblatt". Es eigne sich auch jetzt, um dem Drängen europäischer Länder auf Wachstumsimpulse nachzukommen, ohne den Kurs der Haushaltskonsolidierung aufzugeben. Bei der degressiven Afa handele es sich nicht um eine Subvention, so die Stiftung. Denn sie bilde allein den Werteverzehr eines Wirtschaftsguts, der unmittelbar nach der Anschaffung am größten ist, zutreffend ab. Der Staat erhielte sein Geld, allerdings etwas verspätet. Außerdem würden gerade mittelgroße Familienunternehmen, die von der Bank aus Risikoüberlegungen heraus oft keine Kredite erhalten, auf diese Weise Liquidität gewinnen. Nach Auffassung der Familienunternehmen muss mehr getan werden, um die augenblickliche Investitionszurückhaltung in Deutschland zu bekämpfen. Die Große Koalition habe in ihrem ersten Jahr nicht genügend getan, um die vorhandenen Wachstumspotenziale auszureizen. Stattdessen habe sie in vielen Bereichen Investitionsbremsen gesetzt, die die Kosten der Unternehmen nach oben treiben. Das gelte sowohl für den Mindestlohn, die EEG-Reform, die das Ziel einer Reduzierung der Energiekosten meist verfehle, als auch die Rentenänderungen. cm