Fargesia angustissima ist Bambus des Jahres

Die European Bamboo Society Sektion Deutschland (EBS-D) hat zum 17. Mal den Bambus des Jahres gewählt: Diesesmal ist es eine Fargesia ohne Ausbreitungsdrang, mit sehr feinem Laub, die auch im Kübel gehalten werden kann. Eine Achillesferse der Pflanze ist jedoch die begrenzte Winterhärte.

Die Art Fargesia angustissima wurde erst 1997 nach Europa eingeführt. Ursprünglich stammt sie aus gebirgigen Regionen der chinesischen Provinz Sichuan. Nach Europa eingeführt wurde die Bambusart erst 1997. Fargesia angustissima wächst horstig (durch pachymorphe Rhizome) und hat daher nur einen geringen Ausbreitungsdrang. Selbst im Vergleich mit anderen Fargesien ist die Ausbreitung extrem gering. Das liegt daran, dass die Rhizomhälse, die den Halmabstand bei horstig wachsenden Bambussen bestimmen, bei dieser Art nur ein bis 3 cm lang sind. Dadurch stehen die Halme in der Regel so eng, dass man keinen Finger mehr zwischen die einzelnen Halme bekommt und selbst zehn Jahre alte Pflanzen an der Basis kaum breiter als 50 cm sind.

Es dürfte von allen verfügbaren Bambussen die am strengsten horstig wachsende Pflanze sein. Aufgrund ihrer Herkunft ist die Winterhärte des ausgezeichneten Bambus nicht überragend. Sie beträgt etwa -12 bis maximal -15 °C. Unter ungünstigen Bedingungen kann das Laub aber auch schon bei -10° Schäden davontragen. Sie wachsen sich dann aber im Frühjahr rasch aus. Bei unter -15° ist in der Regel ein oberirdischer Totalverlust die Folge und die Pflanze muss sich aus dem Rhizom neu aufbauen.

Durch die begrenzte Winterhärte ist die Pflanze deshalb nicht für alle Gegenden zur Freilandkultur geeignet. Sie wächst jedoch auch in Kübeln gut und kann in der kalten Jahreszeit an einem kühlen und frostfreien Ort überwintern. Sie eignet sich damit zur Terrassenbegrünung. ILa/EBS-D