FH Erfurt sucht Allrounder statt betriebsblinde Experten

Bereits zum vergangenen Wintersemester hat die Fachhochschule (FH) Erfurt Struktur und Inhalte ihres Bachelorstudienganges Landschaftsarchitektur umgestellt. Das Studium an der Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst (LGF) vermittelt nun einen breiten Überblick über das vielseitige Berufsbild des Landschaftsarchitekten. Wert gelegt wird dabei besonders auf eine konsequente Verknüpfung zur Praxis und zu verwandten Fachgebieten.

Anstatt sich bereits im sechssemestrigen Bachelor-Studium auf einen Fachbereich zu spezialisieren, durchlaufen die Studierenden vier Grundlagenmodule, wie beispielsweise Botanik und Ökologie oder Standortkunde. Das Gelernte wird dabei auch an immer anspruchsvolleren, konkreten Projekten erprobt. Die Studierenden erhalten von Anfang an praxisnahe Einblicke in die komplexen und abwechslungsreichen Aufgaben eines Landschaftsarchitekten. Der Bachelorabschluss soll dadurch mehr Anerkennung als umfassende Berufsqualifizierung erlangen und sein Image als reine Vorbereitung auf den Master ablegen.

Im Masterstudium entscheiden die Studierenden dann, ob sie ihr Wissen im klassischen Landschaftsbau vertiefen oder eine der Studienrichtungen "EU-Umweltrichtlinien und Kulturlandschaftsentwicklung" beziehungsweise "Freiraumplanung und Gartendenkmalpflege" einschlagen.

Die praktische Ausbildung absolvieren die Studierenden auch extern in Planungsbüros oder Behörden, bei Stiftungen oder Kommunen. Dafür verlassen sie für mindestens eine, 13-wöchige Praxisphase im sechsten Semester den rund elf Hektar großen, außerhalb von Erfurt gelegenen Campus der LGF und den dortigen Landschaftslehrpark. Zusätzlich werden aber auch Auslandssemester von der Fachhochschule unterstützt.

Die rund 60 Plätze, die die Fachhochschule Erfurt im Bachelor-Studiengang Landschaftsarchitektur jährlich bereitstellt, erfreuen sich inzwischen bundesweiten Zulaufs. Studienvoraussetzung ist ein mindestens achtwöchiges Praktikum in einen GaLaBau-Betrieb. brs