40. Jubiläum der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau

FLL startet aktive Forschungsförderung für die grüne Branche

Forschung und Bildung
Sie machten aus der FLL, was sie heute ist (v.l.n.r.): Prof. Albert Schmidt, Horst Schmidt, Jürgen Rohrbach, Prof. Alfred Niesel, Volker Schuhmann, Dr. Hans-Joachim Schulz und Dr. Karl-Heinz Kerstjens. Foto: FLL

Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) wird ab diesem Jahr aktiv Forschungsförderung betreiben. Auf ihrer Mitgliederversammlung am 12. März in Bonn präsentierte FLL-Präsident Dr. Karl-Heinz Kerstjens dazu neue Grundsätze. Forschungsförderung wird von nun an ein regelmäßiger Tagesordnungspunkt im FLL-Präsidium sein.

Promotionsvorhaben erhalten bis zu 10000 Euro

Gefördert werden sollen von nun an Promotionsvorhaben, Masterarbeiten und von der FLL beauftragte Literaturrecherchen. Finanziert werden die Vorhaben anteilig, bevorzugt durch Sachmittel. Unterstützt werden die ausführenden Personen, jedoch keine Institutionen. Masterarbeiten werden mit bis zu 2000 Euro gefördert. Promotionsvorhaben werden mit bis zu 10000 Euro unterstützt. Für Literaturrecherchen werden je nach Einzelfall Fördermittel bewilligt.

Die FLL, so Kerstjens, gibt entweder die Forschungsthemen vor oder sie akzeptiert von außen angeregte Themen, wenn sie dem Leitbild der Forschungsgesellschaft entsprechen und in Zusammenhang mit ihrer aktuellen Gremienarbeit stehen. Die FLL gibt einen Kriterienkatalog vor, dem die vorzuschlagenden Themen genügen müssen. Dieser Kriterienkatalog soll die Strukturvorlage zur Auswahl der förderungswürdigen Themen bilden.

Ein Drei-Personen-Gremium unter der Leitung des FLL-Präsidenten wird die eingehenden Anträge zur Förderung bewerten. Das Präsidium der Forschungsgesellschaft entscheidet dann, welche Vorhaben im Folgejahr gefördert werden, auch in Abhängigkeit von der Haushaltslage. Die Ergebnisse der geförderten Arbeiten werden in den vom Thema betroffenen FLL-Gremien und später auch in Pressemitteilungen vorgestellt. Dafür sollen sie der FLL in digitaler Form und mit zwei Druckexemplaren zur Verfügung gestellt werden.

Der FLL-Präsident wies darauf, dass die Forschungsförderung zu den satzungsgemäßen Aufgaben der der Forschungsgesellschaft gehört und bereits in ihrem Namen verankert ist. Die FLL verfüge über langjährige Erfahrung zur Initiierung von Forschung. Sie arbeite an der Schnittstelle der Forschung und Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis.

Albert Schmidt erinnert an die frühen Jahre

Mit einem Festakt im Bonner Universitätsclub feierte die FLL im Anschluss an die Mitgliederversammlung ihr 40-jähriges Jubiläum. Der frühere Präsident Prof. Albert Schmidt erinnerte daran, wie die Forschungsgesellschaft von acht Verbänden auf Anregung Günter Rodes, des damaligen Präsidenten des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), gegründet worden war. Ziel war die "Förderung der Wissenschaft und Forschung in den Bereichen Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau". Mitte der 1970-er Jahre gab es kaum Forschung in diesem Umfeld. Bald jedoch stellte sich heraus, dass dieser Ansatz nicht in der gewünschten Form aufging, weil die Fördermittelgeber die FLL nicht als helfende Instanz wahrnahmen, sondern die Universitäten und bekannten Forschungseinrichtungen direkt förderten. Prof. Alfred Niesel und Prof. Dr. Hans-Joachim Liesecke bestärkten Schmidt darin, den Ansatz der Regelwerksarbeit deutlich zu intensivieren. Dieser Ansatz bewährte sich in den folgenden Jahren. Die ersten Regelwerke der FLL, die mit den RSM 1978 begonnen hatte und 1981 durch die ZTV Baumpflege und 1982 die Grundsätze für Dachbegrünungen ergänzt wurden, fanden in den Fachkreisen Interesse und Abnahme.

33 Mitgliedsverbände, rund 600 Experten

Dabei versteht sich die FLL als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis. 33 Mitgliedsverbände (Berufs- und Fachverbände), rund 600 Experten in 65 Gremien mit 37 Gremienleitern unterstützen heute die Arbeit der FLL. Die Regelwerksarbeit ist professionell aufgestellt, stützt sich auf eine Geschäftsordnung, die jenen anderer Regelwerk gebender Vereine wie dem DIN, dem VDI, dem FGSV und der DWA entspricht.

Aktuell umfasst die Schriftenreihe rund 65 Publikationen (Normative und informative Publikationen), die überwiegend in regelmäßigen Abständen überarbeitet und an aktuelle Entwicklungen angepasst werden.

Ein weiteres Standbein hat die FLL als Dienstleister für die grüne Branche entwickelt. Dazu gehören die Zertifizierungen von FLL-zertifizierten Baumkontrolleuren (seit 2007) und die Zertifizierung zum FLL/BSFH Qualifizierten Spielplatzprüfer (seit 2011). Für die Baumkontrolleure sind Regelwerke der FLL entscheidend, für die Qualifizierten Spielplatzprüfer die DIN SPEC 79 161. Über 4000 Baumkontrolleuren und 1150 Qualifizierten Spielplatzprüfern hat die FLL bislang Zertifikate ausgestellt.

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