Flüchtlinge sind unsere Chance

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Dipl.-Ing. Jürgen R. Prigge, Dresden, früher Verbandsdirektor des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Bayern, setzt sich kritisch mit den Meldungen zur Flüchtlingspolitik der letzten Monate auseinander.

Ich ärgere mich darüber, dass Pegida und die sonstigen Unverbesserlichen viel unnötiger, unangemessener Platz in der Berichterstattung in Zeitungen und Fernsehen eingeräumt wird. Ich ärgere mich auch deshalb, weil sich hier ein diffuses Unwohlsein breit macht und Demagogen den Weg bereitet.

Die Weitsichtigen und Zukunftsbauer unserer Gesellschaft sagen' "Flüchtlinge sind willkommen". Ich sage: Flüchtlinge sind für unser Land eine Chance. Eine Chance hat aber auch die berühmten zwei Seiten einer Medaille.

Säkulares Land mit christlichen Wurzeln

Wer sich hier noch unsicher ist, dem empfehle ich die Lektüre einer kleinen Streitschrift von Heribert Prantl, dem Ressortleiter Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel "Im Namen der Menschlichkeit - Rettet die Flüchtlinge". Wenn einem schon nicht alleine schon aus christlichen Menschenliebe heraus (oder für Atheisten: der Akt der Menschlichkeit) es gebietet, Flüchtlinge willkommen zu heißen, dann doch zumindest aus wohl verstandenem Eigeninteresse.

Ohne Migration wird unser Land ein Friedhof werden. Deutschland hat immer schon davon profitiert, im Herzen Europas zu liegen und Menschen, Einflüsse und Fähigkeiten von Nachbarvölkern zu integrieren. Denken wir endlich größer.

Nazi-Deutschland und das DDR-Regime hatten unsere besten Köpfe aus dem Land vertrieben. Ich hoffe, die vielen Bedenkenträger haben am 26. September im TV-Programm von "Phoenix" die Dokumentation "Die Mission der Genies" gesehen. Es geht um sechs Schulfreunde, säkulare Juden, die aus Budapest vor dem rechtsradikalen ungarischen Horthy-Regime fliehen. Erst nach Deutschland und von dort vor dem judenfeindlichen Hitler-Regime weiter nach Paris oder London und letztendlich in die USA. Und die aus der vormals verschlafenen Princeton-Universität eine der weltweit anerkanntesten Forschungseinrichtungen in den USA machten.

Loyalitätserklärung von allen fordern

Nun aber zu der anderen Seite der Medaille. Die Berichte über Streitigkeiten in den Flüchtlingsaufnahmelagern nehmen zu. Natürlich könnte man sagen, die beengten Verhältnisse in den Lagern verbunden mit sinnlosem Nichtstun schüren derartige Aggressionen. Anscheinend sind es aber Kultur- beziehungsweise Glaubenskonflikte, die hier in unser Land getragen werden.

Wenn ein Ausländer in Deutschland eingebürgert werden möchte, also alle Rechte und Pflichten eines deutschen Staatsbürgers erlangen will, muss er neben einem Sprach- und Wissentest auch eine Loyalitätserklärung abgeben. In dieser Loyalitätserklärung verpflichtet er sich zur Beachtung der im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte.

Das ist natürlich bürokratisch richtig und sehr deutsch gedacht.

Ich könnte mir vorstellen, dass alle Menschen, die ein Aufenthalts- und Wohnrecht in Deutschland erlangen wollen (als Flüchtling, Geduldete, usw.) das Grundgesetz ebenso wie unsere Neubürger ausgehändigt bekommen. Und einen Schwur ablegen zur Beachtung der Grundsätze unseres Grundgesetzes. Ich könnte mir es als besonderen Willensakt vorstellen, dass ein Mensch nur dann ein Aufenthaltsrecht bzw. eine Duldung erhält, wenn er sich verpflichtet, das Grundgesetz zu beachten.

Das hat man zum Beispiel bei den vielen seit Jahren in unserem Land lebenden türkischen "Gastarbeitern" versäumt, was in einigen Kommunen unseres Landes zu Parallelgesellschaften geführt hat. Ja, diese Parallelgesellschaften sind schon da. Warum also nicht strenger durchgreifen.

Ja, wir sind ein säkulares Land mit einer christlichen Vergangenheit oder doch Gegenwart? Das ist eingeflossen insbesondere in die Artikel 1 bis 19 mit den Grundrechten unseres Grundgesetzes.

Reguläre Einwanderung stärken

Warum nicht im Gegenzug in den Balkanländern sowie in den Staaten an den EU-Außengrenzen Anwerbeagenturen der Bundesagentur für Arbeit einrichten, wie in der Nachkriegs-BRD in Italien, Spanien, Türkei und Griechenland - mit gleichzeitiger Arbeitsvisavergabe. Diesen Bewerbern muss mit der Erteilung der Visa verdeutlicht werden, dass bei uns Deutsch Amts- und Arbeitssprache ist.

Deutsche Sprache als Pflichtvoraussetzung

Aber wir sollten das geplant tun, das gerade erwartet und bewundert man in der ganzen Welt an Deutschland. Ansiedlung und Wohnraum schaffen, systematisch Sprachbarrieren abbauen, das heißt den Ankommenden helfen, die deutsche Sprache zu erlernen.

Wer nicht Deutsch lernen will, den sollten wir zurück- oder weiterschicken. Das kann man nicht machen, sagen bestimmte Kreise in unserer Gesellschaft und in der Politikerklasse? Schaut in europäische Nachbarländer, schaut in die USA, Kanada oder Australien. Diese Länder verlangen das konsequent das Erlernen der Landessprache. Die deutsche Sprache ist das BindReglied unserer Gesellschaft und natürlich auch in unserer Arbeitswelt.

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Ehemaliger Verbandsdirektor des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Bayern

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