Forschung und Entwicklung

Forscher erwarten künftig mehr und stärkere Hochwasser

Extremwetter Forschung und Bildung
Ein Hochwasser wie das in West- und Mitteleuropa 2021 kann sich künftig öfter wiederholen. Foto: Martin Seifert, Wikimedia Commons, CC0 1.0

Deutschland muss künftig mit mehr und stärkeren Hochwassern und Fluten rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team deutscher und amerikanischer Forscher um die Hydrologin Dr. Manuela Brunner von der Universität Freiburg im Breisgau sowie Prof. Dr. Ralf Ludwig von der Universität München in der Zeitschrift "Communications Earth & Environment". Die Wissenschaftler untersuchten 78 Oberwassereinzugsgebiete um Inn, Donau und Main.

Dabei stellten sie fest, dass stärkere Extremniederschlagsereignisse, die im Mittel seltener als alle 50 Jahre vorkommen, durch den Klimawandel in Frequenz und Menge zunehmen werden. Das werde "generell häufiger zu Überschwemmungen" führen. "Bei den stärkeren und zugleich selteneren Extremniederschlagsereignissen treffen so große Niederschlagsmengen auf den Boden, dass seine aktuelle Beschaffenheit kaum noch einen Einfluss darauf hat, ob es zu einer Überschwemmung kommt", erläuterte Brunner. "Seine Kapazität, Wasser aufzunehmen, wird relativ schnell erschöpft, ab da an fließt der Regen über die Oberfläche ab - flutet also die Landschaft."

Anders verhalte es sich bei den schwächeren und im Mittel häufiger, nämlich alle zwei bis zehn Jahre, vorkommenden Extremniederschlagsereignissen, so Brunner. "Hier ist die jeweils aktuelle Bodenbeschaffenheit entscheidend. Ist der Boden trocken, kann er viel Wasser aufnehmen und das Hochwasserrisiko ist gering. Liegt allerdings schon eine hohe Bodenfeuchte vor, kann es auch hier zu Überschwemmungen kommen." Da durch den Klimawandel aber viele Böden trockener werden, könne das Hochwasserrisiko bei den schwächeren, häufigeren Extremniederschlagsereignissen sinken. Eine Zunahme wäre dann nur bei ihrer Frequenz und der Menge des Wassers zu erwarten.

Die deutschen und amerikanischen Forscher hatten erstmals hydrologische Simulationen für Bayern mit einem großen Ensemble an Simulationen und einem Klimamodell gekoppelt. Die Modellkette wurde für die 78 Flusseinzugsgebiete auf historische (1961-2000) und wärmere zukünftige (2060-2099) Klimabedingungen angewandt.

cm/Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

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