Jahresgespräch mit dem BGL-Präsidenten

Forster: GaLaBau legte 2014 sechstes Mal in Folge zu

Nun steht es fest: 2014 hat der Branchenumsatz des GaLaBaus das sechste Jahr in Folge zugelegt. Allein im vergangenen Jahr waren es 8,7Prozent mehr Umsatz. Wie August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), im Jahresgespräch mit der Neuen Landschaft mitteilte, ergab die Dezember-Hochrechnung einen Branchenumsatz von 6,88 Milliarden Euro. Das sind 550 Millionen Euro mehr als 2013.

Eine Ursache der erneuten Steigerung sei natürlich das günstige Wetter gewesen, sagte Forster. Der Winter habe den GaLaBau fast vollends verschont: "Wir konnten zwölf Monate ohne witterungsbedingten Arbeitsausfall arbeiten." Die Zahlen belegten aber auch, dass Grün unverändert im Trend liege. Grün sei mehr und mehr zu einem "Symbol für das gute Leben geworden". Privatkunden, die der stärkste Umsatzträger der Branche sind, investierten heute deutlich mehr als früher.

Privatkunden investieren mehr als früher

"Viele Gartenbesitzer wünschen sich verstärkt hochwertige Materialien im Garten", hat Forster im vergangenen Jahr festgestellt. Gerne orderten die Privatkunden teure Betonwaren oder Natursteine, am liebsten ausgefallene, große Formate. Auch die Technik im Garten gewinne immer mehr an Bedeutung. Dazu zählten die Beleuchtung, die Beregnung, aber auch die Automatisierung der Rasenpflege durch Roboter. Im Winter werden manchmal auch Zufahrten und Hauseingänge mit speziellen Heizschlangen frostfrei gehalten. "Bei Pflanzen geht es weg vom Standard-08/15-Sortiment, hin zu wirklich ausgesuchten, charakteristischen Pflanzen wie Solitären.

Beratung ist das A und O

Ohne eine gute Beratung sei heute kein Garten mehr zu verkaufen, meint Forster. "Die Ansprüche der Kunden sind gewachsen." Dieser Entwicklung hätten die meisten GaLaBau-Unternehmen inzwischen Rechnung getragen. Sie stünden ganz anders da als noch vor zehn Jahren. Wer sich so dem Privatkunden zugewandt habe, werde auch in Zukunft erfolgreich sein. Deshalb sei es für den Garten- und Landschaftsbau wichtig, weiter auf diesem Wege zu arbeiten. Dazu gehörten auch für die Beratung geschulte Mitarbeiter, die nicht nur über alle nötigen Pflanzen-, Baustoff- und Technikkenntnisse verfügten, sondern auch in der Lage seien, Trends und Moden aufzuspüren.

Deutschlands Garten- und Landschaftsbau könne auch von anderen Ländern lernen. Gut findet Forster das vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen gestartete Auslandsprogramm für Auszubildende. So werde sein Betrieb im kommenden Juni fünf Mitarbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung für 14 Tage zur Weiterbildung nach Irland senden.

Druck auf öffentliche Auftraggeber

Im neuen Jahr will der Verband versuchen, verstärkt auch an öffentliche Auftraggeber heranzutreten. Die jetzt gelungene Ausweitung der Städtebauförderung auf Grünflächen-Projekte sei ein wichtiger Schritt, sagte Forster. "Es gilt aber, die Kommunen dafür zu gewinnen, diese Mittel für urbanes Grün auch tatsächlich abzurufen." Überall dort, wo Politik entscheide, müsse erkannt werden, dass es bei Ökologie und Grün nicht nur um die freie Natur gehe, sondern auch darum, die dicht besiedelten Räume grüner werden zu lassen.

All das werde man nur leisten können, wenn man auch das Personal dafür habe, nicht nur heute, sondern auch noch in zehn Jahren, meint Forster. Dafür werde Nachwuchs benötigt. Viele Fachbetriebe spürten vom demografischen Wandel bislang wenig. Zwar ging die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse bei Kommunen und Ausbildungsträgern zurück, bei GaLaBau-Betrieben jedoch stieg sie leicht an. Damit es auch künftig keine Nachwuchssorgen gebe, dürfe man sich nun nicht zurücklehnen, so der BGL-Präsident.

Der GaLaBau habe deshalb frühzeitig eine Nachwuchs-Werbekampagne begonnen, viel früher als andere Branchen, erläutert Forster. Der Verband habe mit dem letzten Tarifabschluss dazu beigetragen, den Beruf für junge Leute interessanter zu machen. Danach gibt es im dritten Lehrjahr ab 2016 monatlich 1.000 Euro. Wer also 2014 eine GaLaBau-Ausbildung begonnen hat, wird diesen Monatslohn 2016 erhalten. "Aber ich glaube, dass der Schlüssel zur Ausbildung nach wie vor bei den Betrieben selbst liegt." Die Unternehmer müssten aktiv werden, ihre Firmen und ihr Engagement in der Ausbildung öffentlich darstellen und attraktiv machen.

Nachwuchskräfte registrieren Unternehmensaktivitäten

Ernsthafte Nachwuchskräfte registrierten Unternehmensaktivitäten auf diesem Feld sehr aufmerksam. Er halte deshalb Anstrengungen wie die eines großen Fachbetriebes für sehr gut, der im vergangenen Frühjahr einen Meister eingestellt hat, der sich ausschließlich um die Auszubildenden kümmert. "Wer sich so engagiert", sagt Forster, "wird keine Probleme haben, Nachwuchs zu finden." Das Engagement und die Unterstützung des Auszubildenden werde immer mehr zum Wettbewerbsfaktor.

BGL erarbeitet Fülle von Neuerungen

Der BGL arbeitet deshalb gegenwärtig an einer Fülle von Neuerungen rund um die Ausbildung. Forster: "Im AuGaLa entsteht gegenwärtig ein Modell, die besten Azubis eines Bundeslandes besonders herauszustellen und zu fördern." Gedacht werde an die Verleihung einer besonderen Fördermaßnahme, die dem Ausgezeichneten beruflich dient. Schulabgängern sollten außerdem bundesweit viertel- bis halbjährige Praktika angeboten werden, um sie an den Garten- und Landschaftsbau heranzuführen.

Überlegt werde, wie schwache Schulabgänger professionalisiert werden können, damit sie ausbildungsreif werden. Dabei sollten vor allem mathematische und sprachliche Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen. Gearbeitet werde auch an einem digitalen Berichtsheft. "Das wird eine Innovation, die bislang kein anderer Berufsstand zu bieten hat", so der BGL-Präsident. cm

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