Nachhaltigkeit und Anpassung: Stadtgrün in der Krise

Forum Die Grüne Stadt diskutiert urbanes Grün in Krisenzeiten

Wie lassen sich kommunale Freiräume in Krisenzeiten nachhaltig weiterentwickeln? Was macht Zukunftsorte für urbane Lebensqualität und sozialen Zusammenhalt aus? Mit diesen Fragen beschäftigte sich das erstmals durchgeführte Forum Die Grüne Stadt im November im Allianzforum am Brandenburger Tor in Berlin. Eingeladen hatte die Stiftung Die Grüne Stadt. Es kamen über 200 Teilnehmer aus der grünen Branche.
Klimaanpassung Stadtgrün
Philipp Sattler, Geschäftsführer der Stiftung Die Grüne Stadt, begrüßte über 200 Teilnehmer zum erstmals durchgeführten Forum Die Grüne Stadt in Berlin. Foto: Neue Landschaft

Rainer Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, unterstrich die Bedeutung von Stadtgrün für Artenvielfalt, Klimaanpassung, Lebensqualität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. In Zeiten der lückenhaften Staatsfinanzen müsse mit weniger Ressourcen mehr geschaffen werden. Das gelte auch für die Pflegebudgets von Grünflächen. Nagel verwies auf das Paretoprinzip, das besagt, dass 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreicht werden.

Florian Mayer vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Leipzig beleuchtete den Prozess der deutschen Umsetzungsstrategie des Nature Restoration Laws (NRL) der Europäischen Union. Das Bundesamt erstellt zwar den nationalen Plan des NRL, doch die eigentliche Umsetzung liegt in den Händen der deutschen Bundesländer und Kommunen. Finanziert werden die Vorhaben aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz in der Verantwortung des Bundesumweltministeriums. Nach Mayers Angaben sind für das Aktionsprogramm bereits viele Fördergelder geflossen und es ist noch viel Geld im Fördertopf.

Kritisch mit der vertikalen Gebäudebegrünung ins Gericht ging Prof. Bart Brands, Mitinhaber das Landschaftsarchitekturbüros Karres en Brands" im niederländischen Hilversum. Statt Grün an Fassaden wachsen zu lassen, sei es besser, Innenstädte weniger zu verdichten und Flächen für Stadtgrün freizuhalten. Am Beispiel des "Bosco Verticale" in Mailand erläuterte er den oft immensen Aufwand bei der Pflege des Fassadengrüns. Die dort gepflanzten Gehölze müssten auf Wunsch der Besitzer von Eigentumswohnungen durch Fassadenkletterer von außen gepflegt werden. Zudem seien die dort gepflanzten Gehölze oft nicht klimagerecht.

Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH und Vorstandsvorsitzender der Grün Berlin Stiftung, machte auf den Druck staatlicher Einsparungen beim Bau und bei der Pflege nachhaltig attraktiver, kommunaler Grünräume aufmerksam. Inzwischen sei sein Unternehmen verpflichtet, mit weniger Geld mehr Leistung zu erbringen, sagte er während einer Podiumsdiskussion. cm

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