FSME-Überträger breitet sich über Deutschland aus

Die Auwaldzecke ist dabei, sich vom Südwesten und Osten über ganz Deutschland auszubreiten. Neben der Hundemalaria, der Pferdepiroplasmose, dem Q-Fieber und der Hasenpest kann sie auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Zu diesem Ergebnis kommt die Parasitologin Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. Sie hat Im Rahmen einer Citizen-Science-Studie über 8000 Zecken aus ganz Deutschland gesammelt.

"Der Großteil davon sind Zecken der Gattung Dermacentor, darunter vor allem die Auwaldzecke Dermacentor reticulatus", sagte Mackenstedt. "Die Einsendungen kamen aus allen Bundesländern. Daran sehen wir, dass sich die Auwaldzecke bundesweit ausbreitet." Das FSME-Virus sei in ihnen bereits nachgewiesen worden. Durch Zeckenstiche können die Viren auf Menschen übertragen werden. Die Folge ist eine Entzündung des Gehirns und der Gehirnhäute.

Die auch Winterzecke genannte Auwaldzecke sticht schon bei Temperaturen um vier Grad. Die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion nach einem Zeckenstich liegt bei 1:50 bis 1:100. Nach etwa zehn Tagen treten grippeähnliche Symptome auf. Bei rund einem Drittel der Patienten kommt es nach einer vorübergehenden Besserung zu einem erneuten Fieberanstieg und einer zweiten Krankheitsphase mit starken Kopfschmerzen. Bei schwereren Verläufen sind auch Gehirn und Rückenmark beteiligt. Symptome sind dann Koordinationsstörungen, Lähmungen, Sprach- und Sprechstörungen sowie Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle. cm