Ökonomisch betrachtet

Führung ist Glückssache

Die Staatskasse klingelt. Ein Grund ist: Die Bundesagentur für Arbeit hat infolge technischer Probleme in der Infrastruktur 400.000 Erwerbstätige übersehen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen können mit höheren Einnahmen als erwartet rechnen. Die Steuereinnahmen fallen in den kommenden Jahren höher aus. Bis 2021 können Bund und Länder mit knapp 55 Mrd. Euro mehr rechnen. Allein im letzten Jahr erzielten sie ein dickes Plus von fast 24 Mrd. Euro. Der Wirtschaftsexperte Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung begründet das unerwartete Steueraufkommen in einem Interview mit diesen drei Sachverhalten: Glück, gut laufender Arbeitsmarkt, hohe Einnahmen in der Sozialversicherung. Andere Experten begründen mit starkem privaten Konsum, Bauboom und Staatsausgaben für Flüchtlinge, die die Wirtschaft ankurbeln. In logischer Konsequenz denken die Spitzenpolitiker bereits über Wahlgeschenke, Steuerermäßigungen und Begehrlichkeiten in gewohnter Weise nach. Bei so viel unerwartetem Glück im Geldregen sollte man sich auch mal was gönnen, oder?

Im Garten- und Landschaftsbau stehen wir leider nicht im Geldregen, sondern eher, zumindest temporär, im Schlechtwetter. Das perfekte Marketing, in dem uns Kunden ohne ersichtlichen Grund ihr Geld überweisen, gibt es nicht. Und Glück ist in unseren Businessplänen und Auftragsabwicklungen leider kein zuverlässiger Begleiter. Erfolg ist kein Glück, sondern harte Arbeit. Und unsere Erträge hängen direkt ab von den Menschen, die bei uns arbeiten. Wie müssen wir uns organisieren, damit das, wofür der Kunde uns bezahlt, im Zentrum der Arbeit steht? Wie müssen wir uns organisieren, damit das, wofür wir unsere Mitarbeiter bezahlen, von diesen auch wirklich getan wird? Das sind die wesentlichen Fragen der Führungsarbeit. "Du musst jeden Tag entscheiden, wer den Preis für deine Führung zahlt: du oder deine Leute."

Die eigentliche unternehmerische Arbeit ist die Führung der Mitarbeiter. Wer glaubt, dass diese Erkenntnis in den Unternehmen angekommen ist, der irrt sich gewaltig. Es fehlen klare Ziele, erkennbare Strukturen, Räume für Entfaltung, vereinbarte Verantwortlichkeiten, definierte Standards in der Arbeitsvorbereitung, realistische Zeitvorgaben und Beziehungen, an denen sich die Menschen orientieren können, um in eine stabile Bindung mit dem Unternehmen zu gehen. Mitarbeiter brauchen Mitspracherechte, Verantwortung und Führung um optimal und produktiv arbeiten zu können. Erfolg beruht auf Führung und ist kein glücklicher Zufall.

Lothar Johanning
johanning@ljmarketing.de

NL-Stellenmarkt

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