Landschaftsbautagung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Fünf Bachelor-Absolventen für gute Leistungen ausgezeichnet

Nach der Begrüßung von rund 250 Gästen der Landschaftsbautagung 2016, an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, wurden die Arbeiten von fünf Bachelor-Absolventen durch Ulrich Schäfer, den Präsidenten des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Bayern, ausgezeichnet. Alle waren von ihren wissenschaftlichen Betreuern jeweils mit 1,0 bewertet worden.

VOB-Ausgleichsberechnung überprüft

Die erste Prämierung ging an Alexander Krieger. Seine Bachelorarbeit "Die Ausgleichsberechnung nach § 2 Abs. 3 VOB/B nach dem aktuellen Stand der Rechtsprechung" wurde von den Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer und .Dipl.-Jur. Rudolf-Walter Klingshirn betreut.

Zum Inhalt: Es ist bekannt, dass die Mengenmehrungen und Mengenminderungen über 10 Prozent der Vertragsmengen hinaus bei nahezu allen Baustellen auftreten. Die VOB/B sieht zur Regulierung dieses Sachverhaltes eine Ausgleichsberechnung vor. Krieger überprüfte das Instrument der Ausgleichsberechnung nach dem aktuellen Stand der Rechtsprechung. Darauf basierend erarbeitete er ein praxisorientiertes Berechnungsmuster, das er anhand eines konkreten GaLaBau-Projekts auf seine Anwendungsfähigkeit untersuchte. Die Umstände und Abhängigkeiten der Problemstellung wurden tiefgründig erfasst und diskutiert. Im Ergebnis entstand ein korrektes und für die Praxis in jeder Hinsicht verwertbares Berechnungsmodell.

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Warum es so wenige Bauleiterinnen gibt

In der zweiten Prämierung wurde Sabine Hochholzer für Ihre Bachelorthesis "Frauen im Garten- und Landschaftsbau" geehrt. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Cristina Lenz. Hochholzer hat eruiert warum Frauen im süddeutschen Raum auf der Baustelle rar sind und es so wenige Frauen als Bauleiterinnen oder Geschäftsführerinnen gibt. Dazu stellte sie zunächst drei Hypothesen auf: Die "Unvereinbarkeit von Beruf und Familie", die "fehlende Anerkennung von Frauen in der Branche" und die "Vorherrschen eines traditionellen Frauenbildes".

Der Fragestellung nährte sich Hochholzer mit einer empirischen Untersuchung von zwei Seiten. Zum einen befragte sie Unternehmen unterschiedlicher Größe und zum andern die Frauen selbst. Die ersten zwei Hypothesen konnte sie widerlegen, die dritte bestätigte sich zum Teil. Hochholzer beschäftigte sich mit Frauen in Führungspositionen, hinsichtlich der klassischen Rollenverteilung, dem weiblichen Führungsstil und der Wirkung auf die Mitarbeiter. Dabei stellte sie fest, dass die Anzahl der Frauen in Unternehmen mit deren Größe steigt.

Akzeptanz für neue Baumaschinen-Antriebe?

Hochholzer stellte die Gründe für einen möglichen Misserfolg dem Erfolgsfaktor Frau im GaLaBau-Unternehmen gegenüber und entwickelte einen Maßnahmenkatalog: Modelle für flexible Arbeitszeiten, Jobsharing, Home-Office und nicht zuletzt Arbeitszeitkonten. "Female Power" ist die ideale Möglichkeit für den GaLaBau, den Fachkräftemangel zu beseitigen.

Die Professoren Dr. Thomas Brunsch und Dr. Dr. Olaf Kühne betreuten eine Bachelorarbeit von Sebastian Palmer und Maximilian Krikler. Sie befasste sich mit der "Qualitativen Studie zur Akzeptanz alternativer Antriebe bei kompakten Baumaschinen in Garten- und Landschaftsbau". Dieselmotoren galten lange Zeit als optimales Antriebskonzept für kompakte Baumaschinen. Auch heute noch ist das Angebot alternativer Antriebe bei Neumaschinen sehr überschaubar bzw. teilweise noch nicht vorhanden.

Interviews mit GaLaBau-Unternehmern

Forciert durch die gesetzlichen Vorschriften zur Abgasreinhaltung überdenken inzwischen viele Hersteller diese Strategie, da die zukünftig vorgeschriebenen Abgasbehandlungssysteme aufwendig, fehleranfällig, teuer und teilweise nicht ohne weiteres auf Baumaschinen übertragbar sein werden. Die Frage, die sich die Hersteller von Radladern und Baggern dabei stellen, lautet: "Welches alternative Antriebskonzept hätte zukünftig in der Praxis die besten Erfolgsaussichten?"

Zur Debatte stehen Benzin-, Gas-, Wasserstoff, Hybrid- oder Elektroantriebe. Krikler und Palmer untersuchten das Thema beispielhaft an der Schnittstelle zwischen Baumaschinenherstellern und Anwendungsbetrieben im GaLaBau. Sie berücksichtigten dabei komplexe technische, rechtliche, aber auch gesellschaftswissenschaftliche Aspekte. Bei qualitativen Interviews mit Firmenbesitzern beleuchteten sie die Frage, welche Akzeptanz für alternative Antriebe in der Praxis des GalaBaus aktuell gegeben ist.

Landschaftsarchitektur im GaLaBau-Betrieb

Laura Müller wurde durch Prof. Dr. Holger Beiersdorf betreut. Ihr Thema lautete: "Landschaftsarchitekturbüro im Garten- und Landschaftsbau - Modetrends oder sinnvolle Ergänzung?" Die Arbeit zeigt mögliche Wege und organisatorischen Konstellationen der Zusammenarbeit zwischen einem Garten- und Landschaftsbauunternehmen und einem Planer auf und beleuchtet die rechtlichen Grundlagen.

Das Ergebnis belegt eindeutig, dass Privatkunden den Garten aus einer Hand wünschen, das Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen die Planung also als Bestandteil der Gesamtleistung anbieten sollten. Damit ist die Integration der Planung in den Betrieb nicht nur ein vorübergehender Modetrend, sondern eine sinnvolle Ergänzung des Leistungsspektrums. Gerade über die eigene Planung lassen sich sehr viele Aufträge gewinnen. Martin Brem

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