BGL-Frühjahrsumfrage ausgewertet

GaLaBau: Viele Aufträge, doch eingetrübte Stimmung

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Rund 84 Prozent der befragten Fachbetriebe schätzen die Aussichten des GaLaBaus für die nächsten Jahre positiv ein. Grafik: Neue Landschaft

Die gute Konjunktur im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hat im Frühjahr 2022 angehalten. Doch die Stimmung hat sich eingetrübt. Rund 84 Prozent der befragten Fachbetriebe schätzen die Aussichten der Branche für die nächsten Jahre positiv ein. Das sind weniger als im vergangenen Jahr, als etwa 92 Prozent diese Auffassung vertraten. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) hervor. An der Umfrage nahmen rund 400 Betriebe teil.

Dabei sind die Wahrnehmungen gemischt. So ist der Auftragsbestand laut Befragung wie im vergangenen Frühjahr sehr hoch. In der Pflege reichen die Aufträge im Schnitt für Vollbeschäftigung während der nächsten 19 Wochen (2021: 18 Wochen). Im Bereich Neubau sind die Betriebe sogar für die nächsten 25 Wochen ausgelastet (2021: 23 Wochen). Damit liegen sie weiterhin deutlich über den Zahlen des Vor-Corona-Frühjahrs 2019.

Sorge beim Blick in die Auftragsbücher

Dennoch lässt ein Blick in die Auftragsbücher bei vielen GaLaBau-Unternehmern Sorgen aufkommen: Nur noch 88 Prozent der befragten Unternehmer bewerten die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr als "gleich" oder "besser". 2021 sagten das 92,09 Prozent. Für "besser" hielten damals 35,22 Prozent die Auftragslage, heute sind es nur noch 25 Prozent. Für "schlechter" hielten die Auftragslage damals 7,91 Prozent, heute sind es 12 Prozent.

Flächendeckend konnte eine Mehrheit der befragten GaLaBau-Betriebe höhere Preise erzielen: Im Privatgarten-Segment gelang das knapp 82 Prozent (2021: 67,91 %), im Gewerbe- und Industrie-Segment 65 Prozent (2021: 38,72 %) und bei den öffentlichen Auftraggebern 62 Prozent (2021: 33,05 %). Positiv abgeschnitten hat auch die Zahlungsmoral der Kunden. Sie verbesserte sich ein weiteres Jahr in Folge leicht auf 95,5 Prozent (2021: knapp 94 %).

47 Prozent bewerten Erträge als verbesserungsfähig

Dennoch sagen nur noch 53 Prozent der Befragten, dass die aktuellen Erträge ihren Erwartungen entsprechen (2021: 70 %). 47 Prozent - also fast die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer - bewertet sie als "unbefriedigend" und "verbesserungsfähig" (2021: 30 %).

Die eingetrübte Stimmung in den Betrieben spiegeln sich in der Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Deutlich wird das an den Verschiebungen zwischen den Noten "sehr gut", "gut" und "befriedigend": Nur noch 25,56 Prozent der Betriebe bewerten die gegenwärtige Wirtschaftslage als "sehr gut". 2021 gaben noch 36,55 Prozent die Bestnote. Mit "gut" bewerten 51,67 Prozent die aktuelle Lage (2021: 52,57 %). "Befriedigend" geben 16,94 Prozent der Befragten an (2021: 9,24 %).

Sehr unterschiedliche Zukunftserwartungen

Die Verschiebung zwischen den Noten "sehr gut", "gut" und "befriedigend" zeigt sich auch bei der Bewertung der wirtschaftlichen Aussichten des Garten- und Landschaftsbaus in den nächsten fünf Jahren. 5,54 Prozent der Betriebe schätzen die Zukunftsaussichten als "sehr gut" ein (2021: 5,37 %). Mit "gut" bewerten 40,72 Prozent die Aussichten der Branche (2021: 58,88 %). "Befriedigend" geben 37,95 Prozent der Befragten an (2021: 28,10 %).

Wie immer schneiden die Aussichten des eigenen Betriebs für die nächsten fünf Jahren besser ab. Hier erwarten 10,31 Prozent "sehr gute" Ergebnisse (2021: 7,87 %). 48,47 Prozent rechnen mit "guten" Ergebnissen (2021: 61,70 %) und 31,75 Prozent mit "befriedigenden" Resultaten (2021: 25,05 %). Deutlich wird dabei, dass einige Betriebe sich für die Zukunft deutlich besser aufgestellt sehen, während andere ihre Chancen am Markt schwinden sehen. Ein Fingerzeig ist die gestiegene Anzahl von Betrieben, die eher schlechtes von der Zukunft erwarten: 9,47 Prozent der GaLaBau-Unternehmen erwarten für ihren Betrieb lediglich ein "ausreichendes" oder "mangelhaftes" Ergebnis. Vor einem Jahr waren es mit 4,97 Prozent nur halb so viele.

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BGL-Präsident Lutze von Wurmb sieht trotz Krieg, Inflation, Ressourcenknappheit und Zinsentwicklung große Chancen für den Garten- und Landschaftsbau. Foto: BGL

Lutze von Wurm sagt: "Jetzt erst recht!"

"Angesichts der Schrecken des Ukrainekriegs, der steigenden Energie- und Materialpreise und der Nachrichten zu Inflation, Ressourcenknappheit und Zinsentwicklung teile ich die Sorgen meiner Kolleginnen und Kollegen", sagte BGL-Präsident Lutze von Wurmb. Gleichzeitig beeindrucke es ihn, dass ein großer Teil der GaLaBau-Unternehmer zuversichtlich bleibe, gerade mit Blick auf den eigenen Betrieb.

"Die Jahrhundertaufgabe Klimawandel, die dringend nötige, grün-blaue Umgestaltung unserer Städte und Landschaften und die wachsende Sehnsucht der Menschen nach mehr gepflegtem Grün und Artenvielfalt im Privatgarten und öffentlichen Raum - das alles birgt auch künftig große Chancen für uns Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner", erklärte der BGL-Präsident. Deshalb werde der Verband sein Engagement für mehr grün-blaue Infrastruktur im Interesse der Mitgliedsbetriebe auch in diesen Zeiten kontinuierlich fortsetzen: "Jetzt erst recht!" cm/BGL

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