Mehr Fachkräfte auf dem Weg zum Vorarbeiter

galaQ-Pilotkurse laufen in diesem Herbst an

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Im Garten- und Landschaftsbau fehlen vor allem Vorarbeiter und Baustellenleiter. Das Projekt galaQ soll helfen, diese Herausforderung zu bewältigen. Foto: Moritz Lösch, Neue Landschaft

Der Branche fehlen vor allem Vorarbeiter und Baustellenleiter. Die Sozialpartner im Garten- und Landschaftsbau haben im Projekt galaQ die Herausforderung aufgegriffen und wollen künftig die Weiterbildung neu gestalten: attraktiver, transparenter und bundesweit einheitlich. Zur Messe GaLaBau 2018 in Nürnberg werden nun die galaQ-Pilotkurse vorgestellt.

Erhebliche Entwicklungspotenziale heben

Das neue Angebot hat eine Vorgeschichte: 2002 ließ der BGL vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstmals eine Strukturuntersuchung der Branche erstellen. Schon damals wurde deutlich, dass innerhalb der Belegschaften erhebliche Entwicklungspotentiale schlummern. Stichprobenweise Betriebsbefragungen bestätigten, dass von jungen Landschaftsgärtnern schnell eine Vorarbeiterfunktion im Kleinen erwartet wird. Dabei stand außer Frage, dass die erforderlichen Kompetenzen dafür nicht in der Ausbildung vermittelt werden können. Die Sozialpartner einigten sich auf zunächst drei Bildungsgänge. Neben den klassischen Baustellenleitern zeigte die betriebliche Praxis einen deutlichen Bedarf an Vorarbeitern in den Ausrichtungen Bautechnik und Vegetationspflege. Die Zielniveaus werden die Stufe 5 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR-Stufe 5) realisieren und treten damit nicht in Konkurrenz zur staatlich geregelten Aufstiegsfortbildung zum Meister oder Techniker auf DQR-Stufe 6. Für alle drei Bildungsgänge sind Kompetenzerwartungen festgelegt worden. Die am Pilotvorhaben beteiligten Bildungseinrichtungen bekommen so einfache Vorgaben, die genug Gestaltungsspielraum eröffnen.

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BGL-Vizepräsident Paul Saum will ein einfaches und verständliches Weiterbildungssystem, ohne hohe Eingangshürden. Foto: BGL

Die ersten Pilotkurse starten in diesem Herbst. BGL-Mitgliedsunternehmen bekommen die Möglichkeit, sich ab dem Erscheinen der Kursankündigungen auf der GaLaBau-Messe anzumelden. Dabei werden Unternehmen, die sich bereits zu Projektbeginn gemeldet hatten, bevorzugt berücksichtigt. Für die Teilnehmer der ersten Runde werden die Kursgebühren aus Projektmitteln getragen. Dafür bringen die Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Teilnehmer, ihre ersten Erfahrungen in die erste Auswertungs- und Optimierungsrunde ein. Voraussichtlich ab Herbst kommenden Jahres werden die Kurse dann an den Markt gehen.

Den Beruf noch attraktiver machen

BGL-Vizepräsident Paul Saum, zugleich Vorsitzender des BGL-Ausschusses Berufsbildung, plädiert dafür, den Beruf des Landschaftsgärtners in Zeiten des Fachkräftemangels attraktiv zu halten: "Junge Leute hinterfragen zu Recht die Entwicklungsmöglichkeiten nach Erwerb des Berufsabschlusses." Die klassische staatliche Fortbildung zum Meister und Techniker bringe zwar seit Jahrzehnten hervorragende Führungskräfte hervor, könne aber allein den Bedarf nach Vorarbeitern nicht decken. Die hohen theoretischen Anforderungen seien zudem nicht jedermanns Sache. Saum: "Wir brauchen daher ein einfaches und verständliches System, wie es nach dem Berufsabschluss zügig weitergehen kann - und zwar ohne hohe Eingangshürden."

Es gebe zwar schon gute Angebote einzelner Bildungsträger, so der BGL-Vizepräsident, aber die ganze Weiterbildungslandschaft war bisher sehr unübersichtlich. "Wenn wir in Zukunft wissen, dass die Weiterbildung zum Baustellenleiter ungefähr sechs Einheiten zu je zweieinhalb Tagen umfassen wird, dann werden Angebote der Bildungseinrichtungen vergleichbar und wir können uns in den Betrieben darauf einstellen." Am Ende sollten ein System mit kompatiblen Bausteinen und Abschlusszertifikaten für den jeweiligen Bildungsgang stehen.

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