Bundespräsident eröffnet Bundesgartenschau Havelregion 2015

Gauck lobt den Mut und die Risikobereitschaft der fünf BUGA-Städte

Bundesregierung und -ministerien
Bundespräsident Joachim Gauck (Mitte) gut gelaunt beim Eröffnungsrundgang. Mit dabei: Brandenburgs Bürgermeisterin Dietlind Tiemann, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (vorne l.) und BGL-Vizepräsident Lutze von Wurmb (hinter Tiemann). Fotos: BUGA Zweckverband
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Erstmals wurde eine BUGA am Vorabend der Eröffnung mit einer Pyro- und Lasershow für die Bevölkerung gestartet.
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Die Themengärten der BUGA, darunter neun des Garten- und Landschaftsbaus, faszinierten den Bundesaußenminister (l.) und den Bundespräsidenten.

Bundespräsident Joachim Gauck hat in Brandenburg an der Havel die Bundesgartenschau 2015 eröffnet. Es ist die erste BUGA, die nicht eine Stadt in den Mittelpunkt stellt, sondern eine ganze Region. Neben Brandenburg findet sie auch in Premnitz, Rathenow, dem Amt Rhinow/ Stölln sowie dem sachsen-anhaltinischen Havelberg statt. Alle fünf Kommunen werden über 80 km durch den Fluss Havel verbunden.

Die ganze Havelregion wird zur Bühne", sagte der Bundespräsident beim Eröffnungs-Festakt. "Was mir besonders gefällt: Es gibt weit mehr zu entdecken, als einen gigantischen Blütenrausch." Bei dieser Bundesgartenschau gehe es auch um Kulturgeschichte, um regionale Identität. Er verwies auf die Dombauten in Brandenburg und Havelberg, die alten Industriestandorte Premnitz und Rathenow sowie das Wirken des Flugpioniers Otto Lilienthal in Rhinow/Stölln.

Eine ganze Region wird zur Bühne

Für die BUGA wurden 53 ha Parkanlagen und 32 Blumenschauen gestaltet, eine Million Frühlingsblüher, 300.000 Stauden und Sträucher sowie 8000 Bäume sind gepflanzt. Zudem entstanden 33 Themengärten, darunter neun von GaLaBau-Betrieben aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Die diesjährige Veranstaltung soll nachhaltiger werden als viele ihrer Vorgänger. Kein Projekt wurde allein für die Bundesgartenschau gebaut. Für alle Flächen stehen bereits die Nachnutzungen fest. Prominentestes Beispiel ist Brandenburg, wo nach der BUGA an einem neuen Uferweg ein großes Wohnquartier entstehen soll.

Gauck lobte den Mut und die Risikobereitschaft der beteiligten Städte, eine Gartenschau zu starten, die eine ganze Region präsentiere und weit über das Kernthema Gartenbau hinausgehe. Denn ohne Risiko könne es keine Innovation geben. Die eher als zurückhaltend geltenden Nordostdeutschen, zu denen er sich auch rechne, hätten sich damit von einer neuen Seite gezeigt.

Besucherzahl bewusst niedrig angesetzt

Tatsächlich geht diese BUGA auf ein Zusammenspiel der beteiligten Gemeinden mit den Vertretern der grünen Verbände in der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft zurück, die etwas Neues probieren wollten. Brandenburgs rot-grüne Landesregierung war ursprünglich völlig gegen das dezentrale Havelregion-Konzept, weil sie seine Attraktivität anzweifelte. Inzwischen flankiert die Regierung die Schau mit dem Kultur-Themenjahr "gestalten - nutzen - bewahren. Landschaft im Wandel".

Vorsorglich haben die veranstaltenden Städte die zur Amortisation der Kosten nötige Mindestbesucherzahl der Bundesgartenschau 2015 frühzeitig auf 1,5 Millionen festgelegt. Denn die Entfernung zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten dürften die Besucher vor eine Herausforderung stellen. Die BUGA 2011, mit ihren nur vom Rhein getrennten Geländen am touristischen Hotspot Koblenz, konnte von Anbeginn mit satten 3,6 Millionen Besuchern kalkulieren.

Kurz vor Beginn der Bundesgartenschau in der Havelregion wurde bekannt, dass die Veranstaltung rund 7 Mio. Euro teurer wird als ursprünglich geplant. Allein durch das Mindestlohngesetz erhöhten sich die Ausgaben für Wach-, Reinigungs- und Verkaufspersonal um rund 120000Euro. Die fünf beteiligten Kommunen schossen die Summe schließlich klaglos zu.

Pyro- und Lasershow für die Bevölkerung

Bis zur BUGA-Eröffnung wurden bereits 13 400 Dauerkarten, 58.000 Eintrittskarten und etwa 1000 Gutscheine verkauft. Die Nachfrage bei Reiseveranstaltern sei stark, heißt es beim BUGA-Zweckverband. Bis Ende März hatten sich etwa 800 Reisegruppen angemeldet und über 1300 Anrufer nach geführten Touren entlang der Havel gefragt. Am ersten Samstag und Sonntag zählte die Gartenschau insgesamt 25 300 Besucher an allen fünf Standorten. Die Veranstalter setzen auf eine weiter steigende Nachfrage. Sicherheitshalber wurden 1,8 Millionen Geländepläne gedruckt.

Erstmals wurde eine BUGA am Vorabend der Eröffnung mit einer Pyro- und Lasershow für die Bevölkerung gestartet. Etwa 8000 Menschen kamen zu dem fast einstündigen Spektakel ans Havel-Ufer der Stadt Brandenburg. Die kostenfreien Eintrittskarten waren im Handumdrehen vergriffen gewesen.

Der Fluss wurde als pulsierende Lebensader in Szene gesetzt, historische Bauwerke und Blumen in den Himmel gemalt. Der Berliner Schauspieler Otto Mellies trug mit sonorer Stimme das Fontane-Gedicht "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" vor. Wie aus dem Nichts schwammen plötzlich Hunderte bunte Kerzen auf dem Wasser. "Ah" und "oh" riefen die Menschen als sich über ihren Köpfen schließlich ein gold-silbernes Feuerwerk entlud. cm

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