15 Kriterien sind ausschlaggebend

"Geeignete Gehölze für Dachbegrünungen" veröffentlicht

Baumpflanzung
Die von Friedensreich Hundertwasser in Darmstadt erbaute Waldspirale: Das Dach ist mit Linden, Buchen und Ahornbäumen bepflanzt. Foto: FBB

Die Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) hat erstmals eine umfassende und fundierte Liste geeigneter Gehölze für Dachbegrünungen herausgegeben. Sie gliedert sich in Tabellen für Zwerg-, Klein- und Normalsträucher sowie in Tabellen für Großsträucher/ Kleinbäume und Bäume. Die Liste wurde in der Reihe "FBB-SchlagLicht" unter dem Titel "Geeignete Gehölze für Dachbegrünungen" veröffentlicht. Erstellt hat sie eine zwölfköpfige Projektgruppe unter Leitung von Dr. Walter Kolb.

Berücksichtigt wurden nicht nur Literaturinformationen sondern auch Praxiserfahrungen der Mitglieder. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die Projektgruppe nicht, jedoch sei sie sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen vorgegangen. Bei der Aufstellung der Listen wurde davon ausgegangen, dass im Regelfall Gehölze für eine Intensivbegrünung nach der FLL-Dachbegrünungsrichtlinie verwendet werden und eine zielgerichtete Pflege sichergestellt ist.

Für die Auswahl waren 15 Kriterien ausschlaggebend. Ein Ausschlussfaktor war die verfügbare Wurzelraumdicke. Dabei wurde die Vegetationstrahschicht einschließlich der durchwurzelfähigen Dränschicht angenommen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Gehölze auch mit geringeren Wurzelräumen auskommen. Im Regelfall ist dann allerdings mit einem erhöhten Pflegeaufwand und geringerer Standfestigkeit zu rechnen. Den verschiedenen Wurzelräumen wurden Gehölzgruppen mit ähnlichen Wuchshöhen zugeordnet. Bei den Anforderungen der Gehölze an den Standort wurden auch Lichtansprüche und eine optimale Bodenreaktion der Substrate definiert.

Zu den in der Liste aufgeführten Gehölzen werden jeweils auch planungsrelevante Eigenschaften erläutert. Dazu gehören der "Lebensbereich" und die "faunistische Qualität". Zu erwartender "Pollenflug", sowie "Bruchgefährdung" bei Schnee- oder Winddruck und die "Standsicherheit" wurden berücksichtigt. Auf Kriterien wie "Trockenresistenz" und "Frosthärte" wurde ebenfalls hingewiesen. Erfasst wurden auch die besonderen "Pflegeansprüche" der Gehölze bezüglich "Wasserversorgung", Anfälligkeit gegen "Krankheiten und Schädlinge" sowie "Schnittverträglichkeit". Ein weiteres Kriterium beinhaltet die "Industriefestigkeit". Vor der Auswahl der Arten sei der jeweilige Dachstandort zu erkunden, heißt es in dem Papier der FLL-Projektgruppe. Insbesondere die spätere Nutzung der Dachfläche, die Gebäudehöhe, die Klimazone und die Besonnung müssten bewertet werden. Grundsätzlich geht die Projektgruppe davon aus, dass bei der Verwendung der Arten eine Anordnung in der Fläche vorgesehen ist.

Bei Bäumen sollte wegen der Standfestig auf die Verwendung von Hochstämmen verzichtet werden. Mehrtriebige Exemplare mit niedriger Belastung seien zu bevorzugen. Für Baumpflanzungen in Trögen seien besondere Maßnahmen wie Schnitt, Statik und Verankerungen zu berücksichtigen.

Die Listen sollen Planern und Ausführenden ein breites Spektrum zur Artenauswahl für unterschiedliche Dachstandorte bieten. Die Autoren appellieren daran, ein Augenmerk auf kritische Standortfaktoren und deren mögliche Kumulation zu richten. Das könne die Gehölzauswahl erheblich einschränken. Die Listen können auf der Website gebauedegruen.info heruntergeladen werden.

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