Forschung und Entwicklung

Gefährdungsbeurteilung gegen Berufskrankheiten entwickelt

Berufskrankheiten Forschung und Bildung
Täglich in Zwangshaltungen zu arbeiten, kann im Alter zu verschiedenen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems führen. Foto: Moritz Lösch, Neue Landschaft

Krankheiten und Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten in Deutschland. Im Jahr 2018 registrierte die gesetzliche Unfallversicherung allein aufgrund von bandscheibenbedingten Erkrankungen der Lendenwirbelsäule, die durch Heben, Tragen und Zwangshaltungen des Oberkörpers verursacht wurden, 457 neu anerkannte Berufskrankheiten.

Darüber hinaus verursachen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems auch gut ein Fünftel aller Arbeitsunfähigkeitstage, wie aus einer Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervorgeht. Zielgerichtete Prävention gegen die Schädigung des Bewegungsapparates, setzt voraus, die verschiedenen körperlichen Belastungen an Arbeitsplätzen für unterschiedliche Berufsgruppen zunächst einmal so genau wie möglich zu erfassen und zu beurteilen.

Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Megaphys der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden Gefährdungsbeurteilungsmethoden für körperliche Belastungen mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad entwickelt. Mit diesem neuen Methodeninventar lassen sich arbeitsbezogene Gefährdungen des Muskel-Skelett-Systems auch dann präzise bestimmen, wenn die Belastungen komplex sind und einfache Screening-Verfahren nicht mehr ausreichen.

Nach Abschluss des Projekts liegen insgesamt 28 Bewertungsverfahren für Anpassungsreaktionen des Körpers auf die Belastung verschiedener Körperregionen vor: vom Nacken bis zum Knie. Diese seien nicht nur im Labor, sondern auch in einer großen Feldstudie an 200 Arbeitsplätzen mit 800 Beschäftigten getestet worden, gibt Dr. Britta Weber, Projektverantwortliche beim Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Auskunft. Durch das Projekt werden detaillierte Beurteilungen unterschiedlich komplexer Arbeitsaufgaben möglich. Damit haben Ärzte und Ergonomen ab sofort die Möglichkeit, Muskel-Skelett-Belastungen präzise einzuordnen und wirksame Vorsorgemaßnahmen davon abzuleiten. ev

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