Pflanzenverwendung

Gemeiner Tüpfelfarn überdauert auch extrem trocken

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Farne Pflanzenverwendung
Sehr schöne, runde Sporenanlagen, sogenannte Sori, schmücken die Blattunterseite des Gemeinen Tüpfelfarns. Foto: Ulrike Battmer

Polypodium vulgare ist sehr anpassungsfähig an seinen Standort und in Mitteleuropa weit verbreitet. Er wächst sowohl in den Dünen an unseren Küsten im Norden als auch auf Böden lichter Eichen-Birken-Wälder in Norddeutschland, auf Moospolstern absonniger Mauern, auf Felsenkanten in den Mittelgebirgen und an luft-feuchten Plätzen sogar als Epiphyt an bemoosten Baumstämmen. Im Berner Oberland in der Schweiz kommen sie bis in 2780 Meter Höhe vor.

Ihr Name Polypodium leitet sich von poly (-viel) und podos (-Fuß) ab und weist auf die zahlreichen braunschuppigen, zweizeilig stehenden Blattansätzen an ihren Rhizomen, die an behaarte Füße erinnern, hin. Der Tüpfelfarn wächst je nach Lage eher langsam, aus ihren bis 30 cm langen Rhizomen entwickeln sich ihre wintergrünen, ledrigen Wedel. Sie sind wechselständig, einfach gefiedert und an der Spitze abgerundet. An frischen Standorten können ihre überhängenden Wedel Längen von bis zu 50 cm erreichen. Sie entwickeln sich zwischen Juli und Oktober. Auf ihren Blattunterseiten bilden sich kreisrunde Sporenanlagen, sogenannte Sori, aus. Sie geben ihm den deutschen Namen "Tüpfelfarn". Ihre Rhizome wurden im Altertum als Arzneipflanze verwendet, sie enthalten zuckerähnliche Verbindungen und schmecken daher sehr süß. Ihre Heilwirkung sollen Menschen durch Engel erfahren haben, so leitet sich offenbar ihr zweiter deutscher Name Engelsüß ab.

Der gewöhnliche Tüpfelfarn ist sehr anpassungsfähig, robust und langlebig. Er wächst im Schatten bis Halbschatten, verträgt aber auch zeitweilig Sonne, mag frischen bis mäßig trockenen Untergrund, überdauert aber auch extreme Trockenperioden. Der gewöhnliche Tüpfelfarn wächst allerdings an Standorten mit einem eher niedrigen pH-Wert, wie beispielsweise auf Sand, Sandstein, Porphyr und Granit. Ich beobachte seit Jahren eine Gruppe Polypodium vulgare an einer extrem trockenen Hangkante eines Südwesthanges an der Bergstraße auf Porphyr. Sie wächst direkt am Stammfuß einer Eiche, ihre Wedel sind vergleichsweise kurz, sie überdauerten das extrem trockene und heiße Jahr 2018 wie in einer Starre. Mittlerweile hat sich der Bestand wieder erholt und wächst munter weiter. Er hat nahezu keinen Schaden genommen, lediglich eine Pause eingelegt.

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Eine Gruppe Polypodium vulgare wachsen hier auf einem Moospolster direkt auf dem Felsen aus Porphyr. Foto: Ulrike Battmer

Im Handel sind zwei Sorten erhältlich, die allerdings etwas aus der Mode gekommen sind. Zum einen ist das die Sorte "Bifido Multifidum", ihre Wedel sind etwa 30 bis 45 cm lang und 4 bis 6 cm breit, sie gabeln sich und an ihren Spitzen sind sie nochmal mehrfach kurz gegabelt. Die Sorte "Ramosum" wächst deutlich gedrungener, hat etwa 20-25 cm lange Wedel, sie sind 8-12 cm breit und ihre Vergabelung beginnt schon im unteren Bereich.

Verwendung findet Polypodium vulgare an schwierigen Standorten wie etwa am Stammfuß von Laubgehölzen, auf absonnigen Mauern aus Steinen, die physiologisch sauer verwittern, im Heidegarten sowie in absonnigen Steingärten. Der Gemeine Tüpfelfarn ist definitiv eine Staude, die auch extreme Klimaverhältnisse überdauern kann. Jedoch sollte man ihr in der Anwachsphase etwas Aufmerksamkeit gewähren - bei Bedarf sind sie dankbar über etwas Wasser.

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