Ökonomisch betrachtet

Geregelt oder ungeregelt?

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Eigentlich ist die Nachfolgeregelung im Garten- und Landschaftsbau ein schönes Thema. In den Betrieben und Familien wird u?ber die Zukunft gemeinsam nachgedacht, die Übergabe der GaLaBau-Geschäfte wird geplant. Der Grundstein fu?r ein erfolgreiches wirtschaftliches Handeln wurde solide gelegt und nun soll mit jungen Leuten an der Spitze die Marktstellung weiter ausgebaut werden. Frischer Wind in Technik und Kompetenz, neue Leistungen und bessere Verfahren sollen den Betrieb so richtig in Schwung bringen. Läuft das wunschgemäß ab oder gibt es in der Praxis Probleme?

"Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen" - dieses geflu?gelte Wort stammt aus Goethes Faust. In seinem zweiten großen Monolog, der mit dem Entschluss zum Selbstmord endet, spricht Faust angesichts des vom Vater hinterlassenen "alt Gerät, das ich nicht gebraucht", diese beru?hmten Worte. Es sind Worte u?ber Möglichkeiten, sich ererbte Gu?ter zu eigen zu machen, indem man sie richtig nutzt. "Was man nicht nu?tzt, ist eine schwere Last!" und kann schnell zu Ballast werden. In der Tat - das hat Goethe richtig erkannt.

Wer sich mit der Nachfolgeregelung intensiv auseinander setzt, wird feststellen, dass die Übergabe nicht so einfach umsetzbar ist. Wenn es richtig und vor allem fair fu?r die Nachfolger gemacht werden soll, dann muss das Unternehmen bewertet werden. Der "gefu?hlte" Wert weicht meist deutlich vom objektiven ab. Und wenn es dann in die Analyse geht, kommen Ungereimtheiten und Fehler der Vergangenheit zutage, die das Vorhaben erschweren oder sogar ganz in Frage stellen. Dazu gehören im Einzelfall bilanzierte Ru?ckstellungen fu?r Pensionszusagen, die nicht ru?ckgedeckt sind. Oder Gesellschaftskonstruktionen, die u?berhaupt nicht zur Größe des Betriebes passen. Über das Steuersparen wurde der Aufbau von Eigenkapital vernachlässigt. Stille Risiken sind nicht erkennbar. In Gesellschaftsverträgen wurde das Stuttgarter Verfahren zur Unternehmensbewertung vereinbart obwohl es das gar nicht mehr gibt. Es gibt scheinbar viele Möglichkeiten grobe Fehler zu machen, das liegt auf der Hand. Wir sind schließlich Landschaftsgärtner und keine Juristen. Die geregelte Nachfolge aber braucht Transparenz auf allen Ebenen und ein objektive Aussage zur Wirtschaftlichkeit. Die Nachfolger haben Ehrlichkeit verdient - sie haben sonst keine Chance.

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 Lothar Johanning
Autor

Unternehmensberater

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