Geschichte der Gartenkultur

Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube. Es bietet nicht nur einen kurzen Abriss der Gartengeschichte und des Gärtnerberufs, es erschließt vor allem die enormen Bestände der Bücherei des Deutschen Gartenbaus in Berlin-Charlottenburg. Seit 1822 werden dort Bücher, Zeitschriften, Briefe, Firmenkataloge sowie Fotos und Grafiken der grünen Branche gesammelt. Und kein einziges Stück Papier ist dem Bombenkrieg oder den Plünderungen der Nachkriegsjahre anheim gefallen.

Clemens Alexander Wimmer, Sylvia Butenschön und viele, viele andere Autoren lassen in kurzen Porträts Firmen, Vereine, Persönlichkeiten, Lehranstalten und Fachzeitschriften wieder erstehen, die seit langem vergessen sind, ohne die die grüne Branche aber nicht wäre, was sie heute ist. Das Buch ist reichhaltig mit alten Dokumenten illustriert. Es birgt ein Foto des kompletten Abschlussjahrgangs der Königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Dahlem von 1905, Pläne des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau aber auch Werbeanzeigen der Karl Foerster Co. GmbH und Cover berühmter Pflanzen-Kataloge. Wer genaueres über die Entwicklung von Gießkannen, Schneidewerkzeugen und Rasenmähern wissen will, der wird hier auch bedient. Am Anfang stand der 1830 in England patentierte Spindelmäher, der von der Firma Ransomes in Ipswich vertrieben wurde. Ab 1839 war er auch in Deutschland erhältlich. Die erste Heckenschere kam 1631 auf den Markt. Seit 1882 gab es ein Modell mit Pufferfeder und Verschlussriegel unterhalb der Klingen. Dieses Buch verführt zum Schmökern, gerade weil es das Wissen in vielen kleinen Häppchen serviert. Für mich verdient es das „Prädikat besonders wertvoll“. cm