Pflanzenverwendung - New German Gardening

Gewöhnliche Küchenschelle: Eine kleine Überlebenskünstlerin

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New German Gardening Stauden
Pulsatilla vulgaris: Federige leichte Samenstände fangen das Licht ein und setzen Akzente. Hier in einer Steppenpflanzung mit diversen Halbsträuchern im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof. Foto: Ulrike Battmer

Diese kleine Überlebenskünstlerin mit dem irreführenden Namen erfreut uns derzeit mit seinen wunderschönen glockenförmigen Blüten. Ihr Name leitet sich vom Lateinischen pulsare = schlagen ab, was auf die Form der Blüten schließen lässt, doch in der Küche sollte man sie auf keinen Fall verwenden. Sie enthalten unter anderem das Alkaloid Protoanemonin, welches zu heftigen Reizungen, Kreislaufbeschwerden und Atemlähmungen führen kann. Vermutlich ist der Name die Verniedlichungsform von Kuhschelle (Küh-chenschelle).

Im Frühjahr erwachen die Küchenschellen, ihre Knospen werden durch wollige Knospenschuppen vor eisigem Wind und Wetter in den Hochlagen geschützt. Sobald die anhaltenden Fröste im März bis April vorüber sind, öffnen sie ihre glockenförmigen Blüten.

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Die Wildform hat durch ihre Anthocyane eine blauviolette Blüte, es sind aber einige Sorten im Handel beispielsweise die weißblütige 'Alba' oder 'Weißer Schwan', zartrosa 'Perlen Glocke', lachsrosa 'Mrs. van der Elst', samtrot 'Rubra', tiefrot 'Röde Klokke' und bunte mit mehrfach tief geschlitzten Blütenblättern 'Prima Papageno'. Sie produzieren reichhaltig klebrigen Pollen, von ihm werden Bienen und Hummeln angelockt. Sehr hübsch sind auch ihre Samenstände. Pulsatillen bilden Nüsschen aus, zur Samenreife sind ihre Blütenschäfte stark verlängert. An ihren Enden reifen die Samen, die zur Reife im Juni-Juli ein federiges, haariges Anhängsel besitzt. Es sieht wunderschön aus, im Gegenlicht der tief stehenden Sonne fangen sie das Licht ein und lassen die Pflanzen leuchten. Doch eigentlich sind diese Federn Mittel zum Zweck. Sie lassen sich durch den Wind davontragen, haften auch schon mal in dem Fell vorbeiziehenden Tiere, können vom Wasser davongetragen werden oder sie ziehen sich durch den Bewuchs der Wiesen.

Die gewöhnliche Küchenschelle liebt einen durchlässigen, nährstoffarmen und kalkhaltigen Boden. Sie sind bestens an Trockenheit angepasst, ihr ausgeprägtes Wurzelsystem reicht über einen Meter in die Tiefe und ihre flaumigen Haare reflektieren die Sonnenstrahlen. Diese heimische geschützte Art wächst auf Magerrasen und in Kiefernwäldern auf kalkhaltigem Untergrund. Sie sind nässeempfindlich und wärmeliebend.

Verwendung finden sie in Steinanlagen oder Steppenpflanzungen auf einem Untergrund mit einem hohen mineralischen Anteil oder in mageren, trockenen Hangwiesen. Hier sind sie ein willkommener Frühjahrsblüher an dem sich sowohl die Insekten, als auch Spaziergänger erfreuen. Sobald sie einmal Fuß gefasst haben, sind sie sehr langlebig und werden von Jahr zu Jahr schöner. Sie lassen sich allerdings nur noch schwer verpflanzen. Gewöhnliche Küchenschellen sind sehr widerstandsfähig. Sind sie am richtigen Standort gepflanzt, gedeihen sie prächtig und kennen auch keine Feinde.

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