Pflanzenverwendung - New German Gardening

Grün im Winter – Asplenium scolopendrium

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Farne Naturnahe Gärten
Asplenium scolopendrium \'Crispum\' mit auffällig gewellten Blatträndern, hier im Berggarten Hannover. Foto: Ulrike Battmer

Im Winter sehnen wir uns nach satten Grüntönen. Die Weihnachtsdeko neigt sich dem Ende und im winterlichen Garten findet man oft nur noch die verdorrten, graubraunen Stängel der vergangenen Vegetationsperiode. Doch in schattigen, eher luftfeuchten Bereichen findet man zum Glück sattgrüne Wedel der wintergrünen Farne. Ein vielgestaltiger Vertreter ist der Hirschzungenfarn, Asplenium scolopendrium (= Syn. Phyllitis scolopendrium).

Diese Pflanze gehört zur Familie der Streifenfarngewächse. Sein Verbreitungsgebiet ist riesig, es erstreckt sich über die gemäßigte Zone der Nord-Halbkugel, vom Osten der Vereinigten Staaten, über Europa bis nach Ost-Asien. Er ist eine Schattenpflanze, steiniger Bergwälder und luftfeuchter Schluchtwäldern. Gerne wächst er auf der Nordseite kalkreicher Gebirge, an feuchten Felsen und Mauern, auch in tiefen Schatten, in Nischen oder in Brunnenschächten.

Hirschzungenfarne sind bei uns besonders geschützt, sie stehen auf der Roten Liste der besonders gefährdeten Pflanzen. Ihre in der Regel ganzrandigen, länglichen Blätter kommen trichterförmig aus ihren kurzen Rhizomen und hängen später bogig über. Die einzelnen Blätter sind kurz gestielt und werden je nach Standort 30 bis 60 cm lang und 4 bis 6 cm breit. Auf der Blattunterseite sind lineare, meist abwechselnd kürzere und längere, Sori angelegt. In ihnen sind die Sporangien, die bei der Sporenreife von Juli bis September eine Fülle Sporen freigeben.

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Farne Naturnahe Gärten
Ein besonderes Schauspiel bietet der Hirschzungenfarn im Frühjahr, wenn sich seine frischen Blätter entrollen. Foto: Ulrike Battmer

Der Hirschzungenfarn ist ein sehr vielgestaltiger Vertreter unter den Farnen. Oft findet man gewellte Blattränder der 'Crispa'-Typen oder aber Exemplare mit geschlitzten Blättern der 'Lacerata'-Typen, gelappte Blätter von den 'Lobata'-Typen, die 'Ramosa'-Typen mit Zwillingblättern, bei denen sich den Blattstiel geteilt hat, die schmalblättrigen 'Angustifoli'-Typen, 'Cristata'-Typen, bei denen die Wedel in der Spitze flach-fächerartig gelappt sind, 'Capitata'-Typen mit kurzen dichten Troddeln an der Blattspitze und die 'Marginata'-Typen, bei denen sich die Hauptlamelle auf der Unterseite deutlich vom Blatt abhebt.

In der Vergangenheit hat man eine Vielzahl von Sorten ausgelesen. In der Literatur 'Our Native Ferns' von 1867 sind 442 Formen beschrieben. Viele dieser Sorten haben die Zeit wohl nicht überdauert. Farne sind in den letzten Jahrzehnten etwas aus der Mode gekommen, für schattige, luftfeuchte Plätze sind sie jedoch ein wahrer Schatz. Im Garten braucht es auch nicht sehr viel, um sie zu etablieren. Oft reicht ein schattig-kühler Ort mit ordentlich Lauberde, wenn es dann noch feucht genug ist, versamen sie sich zuverlässig. Asplenium scolopendrium wachsen sowohl in humosen, nicht zu trockenen Boden, als auch in schattigen, kühlen Mauernieschen auf Kalkgestein. Man kann sie prima mit verschiedenen Bodendeckern wie Convallaria, Stellaria und Vinca kombinieren.

Eine Faszination für mich ist immer das kunstvolle Ausrollen ihrer Wedel im Frühjahr. Ein Wunder der Natur!

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