Ausgegraben

GRÜN IN DER STADT

Grün in der Stadt möchte jeder. Aber kosten soll es möglichst nichts. Das jüngste Beispiel stammt aus Schleswig in Deutschlands hohem Norden. Dort entwickelte die Stadtverwaltung ein Modellprojekt zum Wohnen mit Kindern. Entstanden ist der Stadtteil Behrender Redder mit 336 kleinen Baugrundstücken für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser. Sie liegen eingebettet in einen weiten Grün- und Freiraum, für
jeden zugänglich, vor allem für Kinder.

Schleswig schuf sich damit einen riesigen Standortvorteil und die jungen Familien lieben ihren Stadtteil. Doch wie heißt es auf Platt? „Wat den einen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.“ Dem Bund der Steuerzahler ist die Grünpflege am Behrender Redder ein Dorn im Auge. 250.000 Euro jährlich soll sie kosten. Neben Rasen- und Spielplatzpflege ist darin der manuelle Schnitt von rund acht Kilometern Buchenhecken eingeschlossen.

Nun schwingen sich fast alle Lokalpolitiker auf das Trittbrett. Den Bebauungsplan von 2008 will niemand gefasst, die Folgekosten niemand bedacht haben. Für mich ist das gerade so, als wenn sich jemand einen Hund anschafft, sich dann aber wundert, dass er Futter braucht. Auf den letzten 68 verkauften Grundstücken sollen die Gartenbesitzer das öffentliche Grün nun selber pflegen. Vielleicht klingelt ja demnächst der Nachbar an meiner Tür und bittet mich darum, seinen Hund zu ernähren, weil er dafür kein Geld mehr ausgeben will.

Christian Münter

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