"Green For Me", "Blumixx" und "Dachfarm Berlin"

Grüne Startups wollen mit Innovationen den Gartenmarkt erobern

Nachhaltigkeit und Innovation
Die drei Gründer von "Blumixx" wollen repräsentative Bepflanzungen mit minimalem Aufwand umsetzen: (v. l.) Heinrich Gräbig, Jan Fendel und Sarah Fendel. Foto: Blumixx

Die Gründerszene in Deutschland entwickelt sich rasant. Auch im Bereich der grünen Startups ist eine dynamische Entwicklung zu verzeichnen, oft abseits des traditionellen Gartenbaus. Vier grüne Startups präsentierten sich im Oktober in Berlin auf der Herbsttagung des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG). Die Tagung stand unter dem Motto "Grüne Startups und urbanes Grün".

Traumgärten für die "Digital Natives"

Traumgärten so gestalten, dass sie zum persönlichen Lebensstil passen, ist das Ziel der Gründerinnen von "Green For Me" aus Meerbusch. Ihre Zielgruppe ist die junge Generation, die "Digital Natives", die häufig keine Ahnung von Pflanzen und Gärten haben. Diejenigen, die sich selbst verwirklichen wollen, keine Zeit haben und auf der Suche nach Identität ihr eigenes Ding machen wollen, kommen mit "Green For Me" zu ihrem ganz eigenen Wunsch-Garten. Über einen Quizberater werden den Kunden online die richtigen Fragen gestellt und so die Basis für ein Pflanzkonzept erstellt. Farben und Höhen werden visualisiert. Über einen Kalender soll die Pflanzenpflege begleitet werden. Die Online-Plattform befindet sich aktuell mit der beta-Version in der Testung und soll im Frühjahr 2019 starten. Erste Partnerschaften sind mit Produzenten in Berlin auf den Weg gebracht worden.

"Botanicly" will den Pflanzenvertrieb neu denken, Trends und Chancen des digitalen Gartenmarkts für ein neues Firmenkonzept nutzen. Zeichnete sich der Vertrieb früher durch hohe Kompetenz und individuelle Beratung aus, so handelt es sich heute zumeist um einen anonymen Markt. Online-Vertrieb von Pflanzen ist oft wenig inspirierend. Dem will "Botanicly" mit Storytelling etwas entgegensetzen, mit Chat-Bots in den Dialog mit Kunden treten und durch die Zusammenarbeit mit Gärtnereien Lieferketten auf ein Minimum reduzieren.

"Botanicly" sieht sich als Vorreiter für den technologiegetriebenen Vertrieb und will durch den Ausbau seines Partnernetzes eine zentrale Vertriebsplattform werden. Über die Chancen des Konzepts, mögliche Partnerschaften und die Suche nach Investoren wurde intensiv diskutiert.

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Gärtnermeister*in bzw. Fachagrarwirt*in / ..., Köln  ansehen
Projektleitung Freiraum-/Grünplanung (m/w/d), München  ansehen
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Nachhaltigkeit und Innovation
Bieten Traumgärten passend zum Lebensstil: Nathalie Odermann (l.) und Julia Hack von Green For Me. Foto: Green For Me

Blumenkasteneinsätze für Balkonbesitzer

Bereits seit gut fünf Jahren auf dem Markt ist "Blumixx" aus Hannover. Die drei Gründer des Startups wollen mit ihrem Unternehmenskonzept Kundenprobleme lösen, bevor sie entstehen und repräsentative Bepflanzungen mit einem minimalem Aufwand umsetzen. Der "Blumixx-Bag" bietet Verbrauchern die "einfachste Balkonbepflanzung der Welt". Geliefert werden fertig fachmännisch bepflanzte Blumenkasteneinsätze, direkt bis an die Haustür. Das junge Unternehmen ist inzwischen den Kinderschuhen entwachsen und sieht noch ein großes Marktpotential, um die geschätzt 30 Mio. Balkone in Deutschland mit Blumenkästen zu bestücken. Intensiv diskutierte das Startup mit den Teilnehmern über strategische Partnerschaften und eine Weiterentwicklung des Unternehmens.

Die Idee von gebäudeintegrierten Dachfarmen zur Ernährung der Stadt von morgen verfolgt "Dachfarm Berlin". Aufgrund des zunehmenden Wegfalls von Ackerflächen muss nach alternativen Anbaustandorten gesucht werden. Mit einem interdisziplinären Ansatz soll eine Vernetzung von Stoff- und Energiekreisläufen eine nachhaltige Produktionsform ermöglicht werden. Gebäude und Gewächshäuser sollen zu einem System, städtische Flächen aufgewertet sowie ein regionaler und saisonaler Anbau - beispielsweise auf den Supermarkt-Dächern in Innenstädten - realisiert werden.

Frischer Fisch und würzige Kräuter für alle

In Gebäudefarmen werden unterschiedliche Nutzungen umgesetzt. Im Rahmen einer begleitenden Exkursion konnten die Zierpflanzenproduzenten eine Eco Friendly Farm (ECF) kennen lernen. Sie engagiert sich für ein ganzheitliches und umweltfreundliches Verfahren bei der Produktion von Barsch und Basilikum in Aquaponik. Die Aufzucht von Buntbarschen mitten in Berlin wird kombiniert mit dem Anbau von Kräutern, die zumindest teilweise durch das nährstoffreiche Wasser aus der Fischzucht gedüngt werden. Der lokale Anbau soll Transportwege und Kühlketten für mehr Nachhaltigkeit und Frische verkürzen.

cm/ZVG/BVZ

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen