Pflanzenverwendung - New German Gardening

Heimischer Winterschmuck – Helleborus foetidus

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Früh im Jahr, wenn vieles auf sich warten lässt, verzaubern das beeindruckende Blattwerk und die grüngelben Blüten des Stinkenden Nieswurzes nicht nur seine menschlichen Betrachter, auch dient ihr Nektar Bienen als frühe Nahrungsquelle.

Der Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) gehört zu der großen Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ihr Artname foetidus (= stinkend) weist auf den unangenehmen Duft ihrer Blätter hin. Das beeinflusst jedoch ihre Eleganz nicht, man nimmt den Geruch nur wahr, wenn man ihre Blätter zerreibt. Vorsicht, alle Planzenteile sind giftig und können Hautausschläge verursachen. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Süd- und Mitteleuropa, dort wachsen sie bevorzugt in Mischwäldern, trockenen Säumen und felsigen Hängen mit trockenen, nährstoffarmen und bevorzugt kalkhaltigen Böden. Bei uns kommen sie vermehrt in Süd- Westdeutschland vor, aber auch in geschützten Lagen Thüringens, Niedersachsens und Hessens.

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Helleborus foetidus wächst horstartig, aufrecht und verholzen an der Basis. Sie gehören zu den stammbildenden Helleborusarten, werden 40 bis 60 Zentimeter hoch und sind eher kurzlebig. Ihre immergrünen Blätter sind lang gestielt mit mehrteilig gefingerten Blattspreiten, die 10 bis 12 einzelnen Blättchen sind schmal, lanzettlich und an den Rändern gesägt. Ihre dunkelgrünen, glänzenden Blätter werden bis zu 25 cm lang und sind ein besonderer Blickfang im winterlichen Garten. Aufgrund ihres schönen Blattschmucks werden sie auch Palmblatt Nieswurz genannt.

Ihre einzelnen Triebe brauchen ein paar Jahre bis sie zur Blüte kommen, dann bilden sie bereits im Herbst ihre verästelten Triebe mit den Hochblättern und den Blütenknospen aus, sie stehen deutlich über dem Laub. Zum Ende des Winters öffnen sie ihre becherförmigen, auffällig hellgrünen, nickenden Blüten. Sie haben etwa einen Durchmesser von 3 Zentimeter und sind oft mit einem roten Rand verziert. Die Blüten bestehen aus fünf Blütenhüllblättern an deren Grund sich kleine, schlauchförmige Nektarblätter befinden. Dieser Nektar ist nur für Hummeln und Pelzbienen erreichbar. Um die Insekten anzulocken, kann der Stinkende Nieswurz die Temperatur in den Blüten um bis zu 6 Grad Celsius erhöhen, das geschieht durch eine Zersetzung der Stärke im Nektar.

Die Blütezeit erstreckt sich von Februar bis April. Nach einer erfolgreichen Bestäubung bilden sich Samen aus. Sobald sie reif sind, fallen die schwarz glänzenden Samen mit einem hellen Anhängsel, dem Elaiosom, herab. Die Samen sind eine Nahrungsquelle für Ameisen. Die fleißigen Ameisen wiederum verbreiten das Saatgut in der Umgebung und sorgen so für schöne Bestände von Hellborus.

Helleborus foetidus ist eine wertvolle Gartenpflanze für den trockenen Halbschatten. Der Boden sollte durchlässig sein, nicht zu viele Nährstoffe enthalten und im besten Fall alkalisch sein. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, da sie in der kühlen Jahreszeit ihre Wurzeln bilden und so zuverlässig anwachsen können. Am schönsten entwickeln sie sich ungestört. Da sie eher kurzlebig sind, sollten sie unbedingt genug Zeit haben, um sich zu versamen. Die Samen sind spätestens im Sommer ausgefallen, dann kann man auch die alten, unansehnliche Triebe abschneiden. Wenn sie gerne mehr Farbe im Garten möchten, verwenden sie doch die Sorte 'Wester Flisk', sie ist dunkler und hat rote Stiele oder 'Golden Bullion' mit gelbem Laub, sie sind allerdings nicht leicht zu bekommen.

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