Mitgliederversammlung auf Schloss Basthorst bei Schwerin

Helmut Schingen Ehrenmitglied des FGL Mecklenburg-Vorpommern

FGL Politik und Verbände
Ehrenmitglied Helmut Schingen. Foto: FGL Mecklenburg-Vorpommern

Der wichtigste Punkt bei der Mitgliederversammlung des Fachverbandes Garten- und Landschafts- und Sportplatzbau (FGL) Mecklenburg Vorpommern am 26. Februar war die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Helmut Schingen. Der studierte Landwirt und Meister im Garten- und Landschaftsbau wurde schon 1990 Mitglied des Verbandes. 1996 wurde er zum Vorsitzenden in Nachfolge von Karl Schenzle gewählt und übte dieses Amt mit großem Erfolg neun Jahre lang aus. In seine Amtszeit fällt die erste Kontaktaufnahme zu den Ministerien. Das alljährliche Verbändegespräch im Landwirtschaftsministerium ist inzwischen gute Tradition geworden.

Mit hohem Einsatz und Diplomatie

Als den Höhepunkt seines Wirkens als Verbandsvorsitzender bezeichnete sein Laudator, BGL-Vizepräsident Gerald Jungjohann die IGA 2003 in Rostock. Mit hohem persönlichen Einsatz und diplomatischem Geschick habe er sich im Interesse der Mitglieder erfolgreich gegen die Zahlungsschwierigkeiten der IGA gestemmt.

2005 wurde Schingen als Nachfolger von Karl Schenzle Mitglied im BGL Tarifausschuss. 2009 folgte seine Wahl ins BGL-Präsidium. Sechs Jahre lang vertrat er dort die Interessen der ostdeutschen Verbände im Ressort Tarif und Betriebswirtschaft. Mit donnerndem Applaus und Stehenden Ovationen wurde er beim Verbandskongress in Potsdam verabschiedet.

Gerald Jungjohann hob seinen Willen und die Fähigkeit hervor, unterschiedliche Positionen zusammen zu führen und nie jemanden als Verlierer vom Tisch gehen zu lassen. Das Gemeinsame habe immer im Vordergrund gestanden. Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft würde nicht nur der Verbandsfunktionär, Kollege und Unternehmer, sondern auch der wunderbaren Mensch Helmut Schingen geehrt, der mit großer Leidenschaft und Stärke seine Fähigkeiten und seine Kenntnisse zum Wohle der Gemeinschaft in 20 Jahre erfolgreichem Ehrenamt eingesetzt habe.

Unterschätzter Baustoff Pflanzen

Ein Garten ohne Grün? Geht nicht - geht doch - zumindest fast. Landschaftsgärtner kommen bei Kies- und Schottergärten fast ohne Grün aus. Sind das noch Landschaftsgärtner? Jörg Pfenningschmidt, Staudengärtner und Kolumnist, hält Pflanzen für einen unterschätzten Baustoff und legt seine Hand damit in eine offene Wunde unserer Branche. Dabei ist die Pflanze doch das einzige Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Tiefbau.

Größte Herausforderungen im Personalmanagement auch des Landschaftsbaus sind nach Meinung von Prof. Dr. Ulrich Breilmann, Wirtschaftswissenschaftler von der Universität Bochum, die Dynamisierungen der Märkte durch den demografischen Wandel, der Werte durch die Individualisierung der Arbeitnehmer und der Technologien durch soziale Medien, Digitalisierung und Visualisierung von Arbeit. Diesen Megatrends könne man aber durch Schaffung einer Arbeitgeberattraktivität begegnen, die nach Jahrgangskohorten differenziert und ihnen gerecht wird. Denn gerade auf die Generation Z, die in zwei bis drei Jahren in den Arbeitsmarkt eintritt und die durch zunehmende Individualisierung gekennzeichnet sei, seien die Unternehmen nicht vorbereitet. Die größten Zeitdiebe kennt jeder, aber man muss sie sich immer wieder bewusst machen: Ineffektive Besprechungen, schlecht vorbereitete Telefonate, Störungen durch den Chef, "Ja" sagen, wenn man "Nein" meint, das Internet und E-Mails, technische Hilfsmittel und ihr Update, unproduktives Warten, zu viele offene Schubladen, persönliches Aufschieben und Informationsüberflutung. Effizientertrainer Martin Geiger provozierte am Vorabend unter dem Stichwort "weder selbst noch ständig". Bei jedem bleibt sicher etwas anderes hängen, bei mir war es das Schild an der Tür zum Chef: "Was würden Sie tun, wenn ich nicht da wäre?" Fazit: Eine sehr gelungene Mitgliederversammlung eines kleinen Verbandes mit hoher Beteiligung, einem besonderen Höhepunkt und vielen Anregungen. Und dazu viele schöne Begegnungen in einem besonderen Ambiente auf Schloss Basthorst bei Schwerin.

Alfred Niesel

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