HighTech und Interdisziplinarität für nachhaltiges Stadtgrün

Anlässlich des Tags des Baumes lud das Institut für Stadtgrün am 25. April zu einem Ortstermin in Berlin-Charlottenburg. Am blühenden Beispiel einer imposanten Rosskastanie in einem Innenhof erklärte Prof. Dr. Hartmut Balder vom Institut für Stadtgrün, wie das Baumpflanzen im urbanen Umfeld gelingen kann.
Die Rosskastanie auf dem Berliner Walter-Benjamin-Platz wird von Baumexperten nahezu täglich begleitet. Foto: idea cultura

Nicht nur aufgrund des Klimawandels und des dadurch im innerstädtischen Bereich immer größer werdenden Problems von Hitzeinseln brauchen wir mehr Stadtgrün. Es hebt die Stimmung der Menschen, wirkt entspannend. Doch mit dem Pflanzen neuer Bäume allein ist es nicht getan, wie Balder erklärt: „Wir fliegen ins Weltall. Doch einen Stadtbaum in moderner Architektur am Leben zu erhalten, ist eine ebenso große Herausforderung, die wir schnellstmöglich umsetzen sollten.“ Die Rosskastanie am Walter-Benjamin-Platz in Berlin-Charlottenburg ist ein gutes Beispiel. Als sich der Gastronom Antonio Bragato, der ein Restaurant an dem Platz betreibt, an Professor Balder wandte, war die Kastanie fast tot – aufgrund von Überwässerung, wie Balder herausfand. Mit Messgeräten, die den Wasserhaushalt prüften, und durch intensives Monitoring gelang es, den Baum zu retten. Heute steht die blühende Kastanie in einem großen Pflanzentrog und wird von Baumexperten nahezu täglich begleitet, um die richtigen Wasser- und Düngermengen gezielt zu geben. Auf diese Weise konnte sogar die Kastanienminiermotte in ihrem schädigenden Auftreten reguliert werden.

Es geht also nicht nur darum, schnell viele neue Bäume im innerstädtischen Raum zu pflanzen. Es geht vor allem um die Frage: Wie lassen sich die Bäume so lange wie möglich erhalten. Und dafür braucht es einerseits HighTech, wie moderne Messgeräte, Bodensensoren und den Einsatz von Drohnen, aber andererseits vor allem Experten, die miteinander vernetzt sind und zusammenarbeiten, denn Stadtplaner, so Balder, kennen sich oftmals nicht gut genug mit grüner Infrastruktur aus. Bäume dürfen nicht leichtfertig in eine kleine Baumgrube gesetzt werden. Eine Baumpflanzung ist nur dann von Erfolg gekrönt, wenn das Baumsubstrat stimmt, genügend Wuchsraum ober- und unterirdisch vorhanden ist – und wenn der richtige Baum gepflanzt wird. Markus Guhl, Geschäftsführer vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) weist darauf hin, dass es entscheidend ist, dass Baumarten gepflanzt werden, die mit den durch den Klimawandel veränderten Bedingungen im urbanen Raum zurechtkommen. Die Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und der BdB hat eine Broschüre mit dem „Zukunftsbäumen für die Stadt“ veröffentlicht. Doch auch hier genügt nicht allein ein Blick in die Liste – Experten sind notwendig, die entscheiden, welcher Baum an welchem Standort gepflanzt werden sollte. ae

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bereichsleiter Entsorgung (m/w/d) , Unterroth  ansehen
Meister/in oder Techniker/in (m/w/d) im Garten-..., Würzburg  ansehen
Gartenbauingenieur, Gartenbautechniker,..., Bonn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen