Hitze-Siesta: IG BAU fordert längere Mittagspause für Bauberufe

Die Industriegewerkschaft-Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) schlägt vor, bundesweit eine deutlich längere Mittagspause für Berufe einzuführen, die unter freiem Himmel ausgeübt werden. Wie IG BAU-Pressesprecher Frank Tekkiliç der Neuen Landschaft mitteilte, soll das auch ausdrücklich für den GaLaBau gelten. Die erste Test-Phase einer "Hitze-Siesta" werde sich "aber vermutlich erst einmal auf das Bauhauptgewerbe beschränken".

Hintergrund der Gewerkschafts-Initiative sind die zunehmend extremen Hitzebedingungen, die infolge des Klimawandels auf Baustellen auftreten. "Deshalb müssen wir - zumindest in den Spitzenzeiten - die Bauleute künftig schützen und entlasten", sagt Carsten Burckhardt, der im IG BAU-Vorstand der unter anderem für das Bauhauptgewerbe zuständig ist. Dabei müsse man über viele Modelle nachdenken: Die ausgefallenen Zeiten werden an anderen Tagen nachgeholt, es wird ähnlich wie im Winter eine Art Schlechtwettergeld bezahlt und anderes mehr. "Die Gesundheitsrisiken sind unter den aktuellen Bedingungen viel zu hoch: Es drohen Hitzeschläge, Hautkrebs, Ozonbelastungen. Es wäre unverantwortlich, hier nichts zu tun. Von den steigenden Gesundheitskosten will ich gar nicht reden", so Burckhardt.

Die IG BAU bemüht sich schon lange, die Beschäftigten in der Bauwirtschaft vor den intensiven Sonnenstrahlen zu schützen. So gibt es jetzt seit gut zwei Jahren im Dachdeckerhandwerk das Sommerausfallgeld. Die Beschäftigten in dieser Branche sind besonderen Belastungen ausgesetzt, eine Dachpfanne kann bis zu 70/80 °C heiß werden. So gibt es für maximal 53 Stunden im Jahr für die nichtgearbeitete Zeit 75 Prozent des Stundenlohns. Die ausgefallenen Stunden können mit einem kleinen Lohnaufschlag nachgearbeitet werden, dann hält sich der Ausfall insgesamt in Grenzen. Zudem ist die IG BAU seit vielen Jahren mit der Kampagne "Lass Dich nicht verbrennen - Hautkrebs, nein danke" aktiv.

hb/IG BAU