Instandsetzung überfluteter Grünflächen kostet Millionen

Hochwasser schädigt unzählige Parks und GaLaBau-Betriebe

Das Hochwasser hat in Deutschlands Parks und historischen Gärten enorme Schäden angerichtet. Auch GaLaBau-Unternehmen nahmen Schaden. Besonders stark traf es die Bundesländer Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Instandsetzung überfluteter Grünflächen wird mehrere Millionen Euro kosten.

Wohl am schlimmsten traf es den Greizer Landschaftspark in Thüringen. Er wurde vom Wasser der Weißen Elster verwüstet. "Es ist eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes", klagte der Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Prof. Dr. Helmut-Eberhard Paulus. Der klassizistische Park gleiche einer Mondlandschaft.

Greiz: Eine apokalyptische Katastrophe

Das tosende Wasser riss Wege, Beete und ganze Bäume mit sich und hinterließ Unmassen von Schlamm und Geröll. Parkwege wurden 1 m tief ausgespült und sahen aus wie Flussbetten. Wiesen waren zentimeterhoch mit Sand bedeckt.

Das als national bedeutsames Denkmal eingestufte Ensemble aus Park und Sommerpalais war in den vergangenen Jahren mit Millionenaufwand saniert und rekonstruiert worden.

Allein der Blumengarten war nach historischen Plänen für rund 900.000 Euro neu gestaltet worden. In einer ersten Bestandsaufnahme sprach Paulus von rund 2,6 Millionen Euro Schaden.

Deggendorf: Gartenschau geflutet

Hochwasserschäden in Höhe von fast 400.000 Euro sind in den Außenanlagen des südthüringischen Schlossensembles Wilhelmsthal entstanden, wo ein erst vor kurzem freigebaggerter See vom Hochwasser wieder völlig verschlammt wurde. Die Schadenssumme für Thüringens Schlösser und Gärten erhöht sich damit auf rund drei Millionen Euro. Nun hofft die Stiftung auf Spenden, ein Konto wurde eingerichtet.

Im bayerischen Deggendorf flutete die Donau einen Teil der Landesgartenschau 2014. Braunes Wasser mit öligen Anteilen bedeckte 2,5 bis 3 m hoch das gerade im Grundausbau befindliche Gelände im Ortsteil Fischerdorf. Betroffen waren auch die Themengärten der Landschaftsgärtner.

GaLaBau-Unternehmer Udo Majuntke schätzt, dass das Wasser die Arbeit an der Gartenschau um etwa drei bis vier Wochen zurückgeworfen hat. Den Schaden beziffert er auf mehrere 100.000 Euro. Die genaue Summe lässt sich erst ermessen, wenn die Feuerwehr das Wasser abgepumpt hat.

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Dresden: 100 Grünanlagen unter Wasser

In Dresden flutete die Elbe über 100 Grünanlagen, Spielplätze, Verkehrsgrünflächen, Bolzplätze und flussnahe Wiesen. Die Höhe der Schäden an Grünanlagen und der Reinigungsaufwand werden in Sachsens Landeshauptstadt auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt. Unter den kommunalen Anlagen war der Rosengarten in Dresden-Neustadt am stärksten betroffen. Die neoklassizistische Bronzeplastik "Genesung" stand bis zum Sockel im Wasser. Aber auch die Schlossanlage Pillnitz und der Große Garten wurden überspült. Letzterer wurde vom Kaitzbach teilweise geflutet und hatte mit ansteigendem Grundwasser sowie durch tagelangen Regen aufgeweichten Boden zu kämpfen. Alte Bäume fielen um. Spätschäden an der Vegetation können nicht ausgeschlossen werden, sorgt sich Amtsleiter Detlef Thiel.

In Weimar überspülte das Hochwasser der Ilm weite Teile des gleichnamigen Unesco-Welterbe-Parks. Verschont wurde lediglich Goethes Gartenhaus, das etwas erhöht steht. Thüringens Kulturminister Christoph Matschie versprach eine "schnelle und unbürokratische Hilfe". Vom Wasser stark betroffenen sind auch die Liegenschaften Schlosspark Tiefurt und Gutspark Oßmannstedt in Thüringen. Nach Angaben des Verwaltungsdirektors und Vizepräsidenten der Klassik Stiftung, Dr. Thomas Leßmann, beläuft sich der Schaden dort auf einen "mittleren sechsstelligen Bereich".

Magdeburg: Bäume unterspült und umgestürzt

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz blieb dank ausgeklügelter Schutzanlagen vom Hochwasser verschont. Niedrig liegende Teile des Parks Luisium in Dessau-Waldersee wurden jedoch von mit dem Hochwasser ansteigendem Grundwasser geflutet. Das Mit starken Pumpen konnte die Feuerwehr das Wasser wieder hinter den Deich befördern.

In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg wurden durch das Hochwasser zahlreiche Park- und Grünanlagen am Elbeufer überflutet. Besonders schwer traf es den Stadtpark Rotehorn, den gegenüberliegenden Klosterbergegarten, den Wiesenpark und den Herrenkrugpark. Zahlreiche Bäume wurden unterspült und stürzten um. Weil die Böden aufgeweicht waren, fielen immer wieder Bäume um und mussten geräumt werden. Der Elbauenpark, der aus dem Bundesgartenschaugelände hervorging, blieb von dem Hochwasser verschont, weil er höher lag als das Wasser stieg. Lediglich einige Rasenflächen konnten durch das hohe Grundwasser kurzzeitig nicht genutzt werden, jedoch ohne Folgeschäden.

Barby: Pflanzensammlungen untergegangen

Auch Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen wurden vom Hochwasser schwer gebeutelt. Allein in Sachsen-Anhalt wurden sechs Betriebshöfe überschwemmt. Zwar konnten Maschinen rechtzeitig gesichert werden. Doch Gebäude, Pflanzeneinschlag und Schüttgüter versanken in den Fluten. Ein Unternehmer nahe dem gebrochenen Deich bei Fischbeck konnte wochenlang seine Baustellen nicht mehr erreichen. Verschiedene Betriebe mussten Kurzarbeit anmelden und können nur hoffen, dass die Bundesregierung die Sozialkosten übernehmen wird. Ein anderes Problem war die Abrechnung erbrachter Leistungen gegenüber Auftraggebern, wenn die Leistungen vom Wasser weggespült wurden.

Ganz schlimm traf es Götzes Gartenland in Barby an der Elbe: Der GaLaBau-Betrieb liegt mehrere Kilometer entfernt vom Fluss, doch das Grundwasser stieg auf rund 70 cm. Mehrere Schauanlagen und Pflanzensammlungen mit seltenen Exemplaren, darunter Rosen, Magnolien, Peonien und Cornus, gingen unter. Ob sie gerettet werden können, ist offen. "Für uns ist das ein Schlag ins Kontor", sagte Heliane Götze. Wenn jemand Erfahrungen mit gefluteten Pflanzen hat, möge er sich bei ihr melden Tel. (03 92 98) 35 36.

cm/msch/mk

Greiz: Eine apokalyptische Katastrophe

Das tosende Wasser riss Wege, Beete und ganze Bäume mit sich und hinterließ Unmassen von Schlamm und Geröll. Parkwege wurden 1 m tief ausgespült und sahen aus wie Flussbetten. Wiesen waren zentimeterhoch mit Sand bedeckt.

Das als national bedeutsames Denkmal eingestufte Ensemble aus Park und Sommerpalais war in den vergangenen Jahren mit Millionenaufwand saniert und rekonstruiert worden.

Allein der Blumengarten war nach historischen Plänen für rund 900.000 Euro neu gestaltet worden. In einer ersten Bestandsaufnahme sprach Paulus von rund 2,6 Millionen Euro Schaden.

Deggendorf: Gartenschau geflutet

Hochwasserschäden in Höhe von fast 400.000 Euro sind in den Außenanlagen des südthüringischen Schlossensembles Wilhelmsthal entstanden, wo ein erst vor kurzem freigebaggerter See vom Hochwasser wieder völlig verschlammt wurde. Die Schadenssumme für Thüringens Schlösser und Gärten erhöht sich damit auf rund drei Millionen Euro. Nun hofft die Stiftung auf Spenden, ein Konto wurde eingerichtet.

Im bayerischen Deggendorf flutete die Donau einen Teil der Landesgartenschau 2014. Braunes Wasser mit öligen Anteilen bedeckte 2,5 bis 3 m hoch das gerade im Grundausbau befindliche Gelände im Ortsteil Fischerdorf. Betroffen waren auch die Themengärten der Landschaftsgärtner.

GaLaBau-Unternehmer Udo Majuntke schätzt, dass das Wasser die Arbeit an der Gartenschau um etwa drei bis vier Wochen zurückgeworfen hat. Den Schaden beziffert er auf mehrere 100.000 Euro. Die genaue Summe lässt sich erst ermessen, wenn die Feuerwehr das Wasser abgepumpt hat.

Dresden: 100 Grünanlagen unter Wasser

In Dresden flutete die Elbe über 100 Grünanlagen, Spielplätze, Verkehrsgrünflächen, Bolzplätze und flussnahe Wiesen. Die Höhe der Schäden an Grünanlagen und der Reinigungsaufwand werden in Sachsens Landeshauptstadt auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt. Unter den kommunalen Anlagen war der Rosengarten in Dresden-Neustadt am stärksten betroffen. Die neoklassizistische Bronzeplastik "Genesung" stand bis zum Sockel im Wasser. Aber auch die Schlossanlage Pillnitz und der Große Garten wurden überspült. Letzterer wurde vom Kaitzbach teilweise geflutet und hatte mit ansteigendem Grundwasser sowie durch tagelangen Regen aufgeweichten Boden zu kämpfen. Alte Bäume fielen um. Spätschäden an der Vegetation können nicht ausgeschlossen werden, sorgt sich Amtsleiter Detlef Thiel.

In Weimar überspülte das Hochwasser der Ilm weite Teile des gleichnamigen Unesco-Welterbe-Parks. Verschont wurde lediglich Goethes Gartenhaus, das etwas erhöht steht. Thüringens Kulturminister Christoph Matschie versprach eine "schnelle und unbürokratische Hilfe". Vom Wasser stark betroffenen sind auch die Liegenschaften Schlosspark Tiefurt und Gutspark Oßmannstedt in Thüringen. Nach Angaben des Verwaltungsdirektors und Vizepräsidenten der Klassik Stiftung, Dr. Thomas Leßmann, beläuft sich der Schaden dort auf einen "mittleren sechsstelligen Bereich".

Magdeburg: Bäume unterspült und umgestürzt

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz blieb dank ausgeklügelter Schutzanlagen vom Hochwasser verschont. Niedrig liegende Teile des Parks Luisium in Dessau-Waldersee wurden jedoch von mit dem Hochwasser ansteigendem Grundwasser geflutet. Das Mit starken Pumpen konnte die Feuerwehr das Wasser wieder hinter den Deich befördern.

In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg wurden durch das Hochwasser zahlreiche Park- und Grünanlagen am Elbeufer überflutet. Besonders schwer traf es den Stadtpark Rotehorn, den gegenüberliegenden Klosterbergegarten, den Wiesenpark und den Herrenkrugpark. Zahlreiche Bäume wurden unterspült und stürzten um. Weil die Böden aufgeweicht waren, fielen immer wieder Bäume um und mussten geräumt werden. Der Elbauenpark, der aus dem Bundesgartenschaugelände hervorging, blieb von dem Hochwasser verschont, weil er höher lag als das Wasser stieg. Lediglich einige Rasenflächen konnten durch das hohe Grundwasser kurzzeitig nicht genutzt werden, jedoch ohne Folgeschäden.

Barby: Pflanzensammlungen untergegangen

Auch Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen wurden vom Hochwasser schwer gebeutelt. Allein in Sachsen-Anhalt wurden sechs Betriebshöfe überschwemmt. Zwar konnten Maschinen rechtzeitig gesichert werden. Doch Gebäude, Pflanzeneinschlag und Schüttgüter versanken in den Fluten. Ein Unternehmer nahe dem gebrochenen Deich bei Fischbeck konnte wochenlang seine Baustellen nicht mehr erreichen. Verschiedene Betriebe mussten Kurzarbeit anmelden und können nur hoffen, dass die Bundesregierung die Sozialkosten übernehmen wird. Ein anderes Problem war die Abrechnung erbrachter Leistungen gegenüber Auftraggebern, wenn die Leistungen vom Wasser weggespült wurden.

Ganz schlimm traf es Götzes Gartenland in Barby an der Elbe: Der GaLaBau-Betrieb liegt mehrere Kilometer entfernt vom Fluss, doch das Grundwasser stieg auf rund 70 cm. Mehrere Schauanlagen und Pflanzensammlungen mit seltenen Exemplaren, darunter Rosen, Magnolien, Peonien und Cornus, gingen unter. Ob sie gerettet werden können, ist offen. "Für uns ist das ein Schlag ins Kontor", sagte Heliane Götze. Wenn jemand Erfahrungen mit gefluteten Pflanzen hat, möge er sich bei ihr melden Tel. (03 92 98) 35 36.

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