Pflanzenverwendung: New German Gardening

Hoher Ehrenpreis

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Feierlicher geht's ja wohl nicht mehr: "Hoher Ehrenpreis"! Kann eine Staude je diesen Anspruch erfüllen? Die Antwort ist "Ja". An dieser Stelle soll nicht die Heilkraft des Apotheker-Ehrenpreises Veronica officinalis gepriesen werden, dem die ganze Gattung ihren deutschen Namen verdankt. Vielmehr rühmt jeder kundige Pflanzenverwender die vielen guten Eigenschaften, mit denen die Arten und Sorten der inzwischen als eigene Gattung ausgegliederte Veronicastrum aufwartet.

Der Hohe Ehrenpreis, wegen seiner festlichen Blütenstände auch Kandelaber-Ehrenpreis genannt, ist eine überaus langlebige Staude für sonnige Standorte mit mittleren bis besseren Böden. Zwar halten die robusten Veronicastrum auch heftige Trockenperioden erstaunlich gut aus, zwar gedeihen sie noch halbwegs ordentlich im Halbschatten, aber preisen wird man in erster Linie diejenigen Exemplare, die volles Licht genießend, nicht hungern und nicht dürsten müssen. Das gehörte sich auch nicht, schließlich gehören Veronicastrum zur Prominenz! Ihre Aufgabe ist es Staudenpflanzungen zu leiten, ihnen Ordnung und ein Gerüst zu verleihen.

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Veronicastrum virginicum, die bekannteste Art, aus dem östlichen Nordamerika stammend, tut dies zur vollsten Zufriedenheit. Sie blüht in der stets edel und feierlich wirkenden Farbe Weiß. Die aufrechte Gestalt mit den quirlförmig angeordneten Laubblättern wird gekrönt von einer mehr oder weniger schlanken, ebenfalls quirlförmig angeordneten endständigen Blütenähre. Stets ragt der Mitteltrieb wie ein erhobener Zeigefinger deutlich hervor.

Der Virginische Ehrenpreis blüht im Hochsommer, wirkt aber auch danach noch über Monate mit seinen stabilen und dekorativen Fruchtständen, so gehört er noch außerhalb der Blütezeit zu den wichtigsten Strukturgebern unter den Stauden. Dies trifft noch viel mehr für die Gartenauslesen und Hybriden zu.

Die hell rosaviolette Blüte der leicht zwei Meter erreichenden Sorte "Lavendelturm" und das changierende Blauviolett der ab Juni erblühenden 'Fascination' (mit 180cm auch ziemlich hoch), erst Recht das schöne Rosa der selten erhältlichen 'Adoration' (deutlich kompakter, ca. 150 cm) verdanken ihre schönen Farbabstufungen der Kreuzungsarbeit mit den ostasiatischen Arten Veronicastrum sibircum und V. japonicum, welche nicht nur die Violetttöne in den Genpool mitbringen, sondern auch eine erheblich frühere Blüte, teils schon Ende Mai.

Insgesamt hat sich so in den vergangenen Jahren ein äußerst attraktives Sortiment entwickelt, besonders kompakte Sorten wie V. japonicum 'Apollo', 'Red Arrows' oder die fast schon niedrige 'Erika' ermöglichen vielfältige Einsatzgebiete, sogar in beengten Situationen.

Bedürfen die aristokratisch anmutenden Gestalten der besonderen Pflege? Nein und das ist das Schöne an ihnen. Einmal eingewachsen sind sie nahezu pflegefrei. Außer dem Spätwinter-Räumschnitt hat man Zeit für andere Dinge. Allenfalls auf leichten, stark gedüngten Böden kann einmal ihre Standfestigkeit leiden. Als exponiert verwendete Hochstauden sind sie den sommerlichen Gewitterstürmen auch besonders ausgesetzt, so können im Zweifel vorbeugend angebrachte Stützringe die vertikale Wuchsrichtung unterstützen und die Ordnung aufrechterhalten. Auf frischen lehmigen Böden sind die Pflanzen generell standfest.

Der Hohe Ehrenpreis ist eine überaus langlebige Staude für sonnige Standorte mit mittleren bis besseren Böden.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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